Montag, 6. Juli 2020

Rezension - Die Welle

Von Morton Rhue (1997)
Ein Klassiker, den ich bisher nur durch den Film kannte und jetzt endlich das Buch gelesen habe. 





Allgemeines: 
Titel: Die Welle
Autor/in: Morton Rhue
Verlag: Ravensburger Taschenbuch
Seitenzahl: 186


Inhalt: 
Wie entsteht Faschimus?
Ein junger Lehrer entschließt sich zu einen 
ungewöhnlichen Experiment. Er möchte seinen
Schülern beweisen, dass Anfälligkeit für
faschistoides Handeln und Denken immer und
überall vorhanden ist. Doch die "Bewegung",
die er auslöst, droht ihn und sein Vorhaben
zu überrollen: Das Experiment gerät außer
Kontrolle. 

Meine Meinung:
In der Schule wird im Geschichtsunterricht ein Film über die Nazi-Zeit geschaut und danach kommen Fragen auf, wie "Wie konnte das so viele mitbekommen und nichts tun?". Einige Schüler beschäftigt es sehr, andere nehmen die Haltung ein: "Sowas wird heute nicht mehr passieren" oder "das ist passiert und kann nicht mehr geändert werden". Und darauf hin zeigt der Lehrer den Schülern, ob dies heute noch möglich ist. 
Die Geschichte zeigt eine wunderbare Gruppendynamik, sowohl für die Gruppe an sich, als auch für die einzelnen Personen. In der Erzählweise springt der Blickwinkel manchmal von einem auf den anderen Satz. Das ist gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlimm. Von den Personen wird unterschiedlich gesprochen, manchmal mit Vornamen, manchmal mit Nachnamen, manchmal auch mit ihrer Rolle. Ein Muster hat sich mir da nicht so richtig erschlossen. 

Dieses Buch ist ein Klassiker und könnte aktueller nicht sein. Ich bin das erste Mal in der Schule mit "Die Welle" in Berührung gekommen, als mir eine Mitschülerin davon erzählte. Gelesen hab ich es in meiner Schulzeit allerdings nicht. Damit beschäftigt habe ich mich das erste Mal mit dem Film von 2008 und seit dem wollte ich auch das Buch dazu lesen.
In meiner Ausgabe ist am Ende noch ein Interview mit dem Lehrer, der der Lehrer war, der dieses Experiment wirklich mit seinen Schülern gemacht hat. Das fand ich wirklich gut, da mir das Ende ein bisschen rosarot war, und im Interview wurde klar, das Experiment hat bei allen Spuren hinterlassen. Das finde ich schade, das dies im Buch selbst nicht zur Sprache kam. 

Das Buch hat so eine wichtige Aussage. Auch wir müssen auf uns achten, wann dieser Mechanismus (ich nenn das mal so) anspringt, ohne das wir es merken. Und das nicht nur in großen Gruppen, sondern auch schon in den Gruppen im Alltag, denen wir alle angehören. Wir sind da schneller drin, als wir gucken können. Zur heutigen Zeit sollte sich jeder mit dem Thema (nochmal) beschäftigen. 

Ich vergebe 4 von 5 Sternen. 

Eure Franzi

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