Nur noch heute ist die Weltstillwoche in Deutschland. Und das nehme ich zum Anlass, euch von dem weiteren Verlauf unserer Stillbeziehung zu erzählen.
Wir sind lange auf dem Stand geblieben, dass wir tagsüber gar nicht mehr gestillt haben und nachts nach Bedarf. Als sich der zweite Geburtstag der kleinen Hummel näherte, war das Stillen nachts über Wochen sehr anstrengenden. Ich weiß, sowas gehört dazu, aber man darf es auch zulassen, wenn es doch zu viel wird. Zudem wollte ich kurz nach ihrem Geburtstag zwei Nächte auf den Stillkongress verbringen, weswegen ich gerne vorher schon das Stillen reduzieren wollten, damit ich dort dann nicht so viel Abpumpen muss.
Es kam dann allerdings etwas anders, als gedacht.
Ich wurde nämlich krank mit Magen-Darm und konnte mich in dieser Nacht einfach nicht ums Stillen kümmern. So sahen wir dies als Anlass, dass Stillen nachts weiter zu reduzieren, nämlich aufs einschlafen und auf einmal morgens. Eine Nacht musste sie ja jetzt schon ohne auskommen.
Dieses "einmal nachts" gestaltete sich etwas schwierig, da ich sie dann im Halbschlaf auch manchmal öfters stillte und sie morgens nochmal stillen wollte und dann auch manchmal böse wurde, was dann den Indianer dann wach gemacht hat. Wir machten es ein paar Wochen, bis ich dann entschied, dass ich abstillen will. Da wir nur noch das Einschlafstillen und einmal nachts hatten, hab ich dann abends zu ihr gesagt, dass wir nicht stillen und mit ihr alternativ gekuschelt. Die ersten zwei, drei Nächte hat sie dann grade abends geweint, aber immer kurz und hat sich gut beruhigen lassen. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie sie das weglassen des nächtlichen Stillens verkraftet hat, aber das kann auch nicht so gravierend gewesen sein, sonst könnte ich mich daran erinnern^^ Da war sie dann 26 Monate alt.
Ihre Alternative war dann "Stillen rein", was bedeutet, dass sie ihre Hand auf meine Brust legen will. Das ist auch bis heute noch die Alternative in Situationen, in denen sie eigentlich stillen wollen würde. Am Anfang brauchte sie auch immer eine Kuscheleinheit mit meinen Brüsten abends vor dem Schlafgehen. Beides hat sich aber nach und nach abgeschwächt.
Nachts empfinde ich es so, dass sie ohne das Stillen besser schläft. Jedoch das Einschlafen an sich war mit dem Stillen doch einfacher als jetzt.
Auch wenn diese Momente nur noch sehr wenig vorhanden sind, merkt man, dass sie ein Stillkind war. In solchen Momente kuschelt sie sich gerne an meine Brüste oder sie sagt: "Mein Stillen".
Als wir uns letztens ein Buch angeschaut haben, in dem ein Baby gestillt wurde, sagte sie: "Mama, du musst das Baby stillen".
Es doch etwas ganz besonderes, ein Stillkind zu haben. Wir haben eine ganz tiefe Verbindung mit ihr, welche ich mit meinem Nicht-Stillkind so intensiv nicht habe. Ich bin aber auch froh, dass ich auch in dem ganzen mich wahrgenommen habe und geschaut habe, dass es auch mir gut geht. Sie hätte sicherlich länger stillen wollen bzw. länger mehr stillen wollen.
Das ist für mich die perfekte Stillbeziehung. Was nicht bedeutet, dass sie für mich nicht perfekt ist, wenn eine Mama sich zurücknimmt und voll aufs Kind eingeht. So lange die Mama damit im reinen ist und glücklich ist, ist dies für mich auch die perfekte Stillbeziehung. Beide müssen sich wohlfühlen, beide müssen Raum haben, beide müssen sich für den anderen zurücknehmen. Es ist die Kunst da die Balance zu finden, die jedes einzelne Stillpaar für sich selbst braucht.
Eure Franzi
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