Dienstag, 7. Oktober 2014

Gastartikel für eine Bloggerfreundin zum Thema "Familienbett"

Euer Kind schläft (immer noch) bei euch/schläft noch nicht durch?
Oder auch: Wir schlafen im Familienbett

Dieser Artikel ist für Chrissy von "Jetzt bloggt sie auch noch - der Mami Blog"

Da ihre Seite noch am Anfang steht, poste ich den Aritkel für sie bei mir :) 

Schaut doch mal auf ihrer Seite vorbei und auch auf ihrer zweiten Seite "Mutter werden - Mutter sein":


Zu aller erst:
Was heißt „Familienbett“?:
Die Eltern und Kind/Kinder schlafen in einem Bett.
Man nennt es auch „Co-Sleeping“. Dies bezieht sich aber auch auf das Schlafen in einem Zimmer von Eltern und Kind/Kindern, was ich mit dem Begriff auch mehr verbinde, als das Familienbett an sich. 


(Wenn ich im Text „Co-Sleeping“ benutze, meine ich damit das Schlafen in einem Zimmer. Meine ich „Familienbett“, benutze ich auch dieses Wort dafür).

ABER:
So einfach ist „familienbetten“ oder „Co-Sleeping“ auch nicht. Es gibt quasi ein paar Regeln und Ausschlusskriterien:
Es sollte nicht in einem Wasserbett oder eine weiche Matratze geschlafen werden. Das Kind könnte in diese hinein sinken oder die Eltern könnten evtl. über es rollen. Außerdem könnte das Kind in die Bauchlage kommen, aus das es selbst dann nicht mehr herausfindet und könnte somit keine Luft mehr bekommen (in der Regel schaffen es gesunde Kinder, das Gesicht zu einer Seite zu drehen, wenn das Gesicht in die Matratze gedrückt ist und sie keine Luft mehr bekommen würden).
Außerdem sind Raucher im Familienbett verboten. Denn das Kind kann die Schadstoffe wie Nikotin, die in der ausgeatmeten Luft enthalten sind, einatmen (SIDS).
Wenn Alkohol getrunken wurde oder Medikamente eingenommen wurden, die das Bewusstsein beeinflussen/Drogen ist die Gefahr groß, dass das Elternteil nicht alles mitbekommt, was im Familienbett passiert bzw. wenn was passiert es nicht sofort mitbekommt und somit könnte man gefährliche Situationen auch nicht mitbekommt bzw. nicht adäquat reagieren.
Bei mehreren Kindern unterschiedlichen Alters ist es am besten, wenn die Kinder getrennt zwischen den Eltern liegen, denn bis zu einem bestimmten Alter sind sich Kinder nicht bewusst, dass ein kleines, hilfloses Wesen mit im Bett liegt und können sich nicht angemessen verhalten (heißt z.B.: Papa – älteres Kind – Mama – kleineres Kind).
Die Temperatur sollte zwischen 16-18 Grad im Zimmer sein und man sollte darauf achten, dass das Kind sich selbst nicht überhitzen kann, indem  es zu dick angezogen ist zum Beispiel, denn im Familienbett ist es automatisch wärmer.
Außerdem muss man im Zimmer/Bett alles absichern, wo das Kind rausfallen könnte, sich einklemmen könnte oder verhaken könnte/feststecken könnte (darauf geh ich gleich nochmal drauf ein, wenn ich von unseren Erfahrungen erzähle). Dazu zählt auch die Bettwäsche (mein Sohn hat es mal geschafft, den Kopf unter das Etikett am Kopfkissen zu stecken und ist da ohne unsere Hilfe nicht mehr rausgekommen)
Heißt:
Das Kind sollte sich nicht unter das Kissen oder die Decke „verkrümeln“ können und dann nicht mehr raus finden können.
Außerdem sollte man auch schauen, dass die Liegefläche groß genug für alle ist. Ist sie zu klein, ist es auch nicht "bequem" im Familienbett zu schlafen. Wir haben lange zur dritt auf einer 140cm Liegefläche geschlafen. Als unser Sohn noch klein war und sich nicht viel bewegt hat, ging das noch, aber um so mehr er sich bewegte, um so enger um unbequemer wurde es (darauf geh ich gleich noch mal ausführlicher drauf ein).

Gründe/Hintergründe fürs Familienbett/Co-Sleeping:
Kinder sind wie Tiere eingestellt oder noch wie die Urzeitmenschen. Sie müssen wissen, dass die Eltern in der Nähe sind und sie beschützen. Alleine haben sie Angst, ihnen könnte etwas passieren, fühlen sich nicht sicher, keiner ist da, um ihm im Notfall zu helfen. Dazu gehört auch, dass das Kind seine Nahrung in seiner Nähe wissen will (stillen). Es will überleben. Wenn man sich überlegt, wie hilflos ein Kind ist (immer weniger werdend), ist dieses Denken auch einfach nur logisch. 
Außerdem ist ein Kind 10 Monate jede Sekunde mit Mama zusammen. Sie ist immer da, sie gibt ihm alles, was es braucht. Es ist geschützt, fühlt sich geborgen und sicher. Hört viele Geräusche aus Mamas Körper, was ihm Geborgenheit gibt. Deswegen brauch er diese Geräusche auf auf der Welt (z.B. Atem, Herzschlag)
Warum sollte das Alles, wenn es auf der Welt ist, plötzlich irrelevant für es sein?
Ich mag eigentlich solche Vergleiche nicht, aber welcher Mensch schläft schon gerne alleine bzw. ohne Partner oder hat nicht wenigstens in irgendeiner Form ein „Kuscheltier“? 
Selbst ich brauche heute immer noch mein kleines Kissen, ohne kann ich nicht oder schlecht schlafen, ganz abgesehen von meinem Mann oder mein Kind. 
Warum sollte sich ein Kind dann alleine ohne die Eltern wohlfühlen?
Auch Bedürfnisse von der Mama werden gestillt. Denn diese möchte ihr Kind immer in Sicherheit wissen und auch immer für es da sein können, es beschützen können.
Man könnte auch sagen:
Es ist der Effekt, dass man im Rudel leben möchte und nicht alleine da stehen möchte bzw. auf jeden achten möchte und wissen möchte, dass es ihm gut geht.
In früheren Zeiten oder heute in anderen Kulturen ist es total normal, dass die Familie zusammen schläft in einem Bett/im selben Zimmer und eher befremdlich, dass wir unsere Kinde oft ausquartieren.
Denn selbst, wenn das Kind alleine schläft, ist es nie 100% so.
Entweder kommt es während der Nacht doch ins Bett, weil es sonst nicht weiter schläft.
Oder man macht es in bestimmten Situationen (Schub, zahnen, Krankheit)
Oder das Kind selbst sucht ständig die Nähe zu den Eltern, so dass man ständig bei dem Kind bleiben muss oder, wenn es älter/mobil ist, das Kind ständig in der Tür steht und bei einem schlafen will.
Also warum nicht die einfache Variante wählen und das Kind im Bett/Zimmer schlafen lassen? Da haben letztlich alle mehr von.

Bevor ich anfange ausführlicher über Familienbett und Schlafprogramme zu erzählen (die gehören dazu, finde ich) bzw. wie das alles eigentlich bei uns aussah, möchte ich euch einmal das normale Schlafverhalten von Babys/Kleinkindern und Erwachsenen aufzeigen:

Was ist eigentlich Schlaf und wie wird er gesteuert?
Schlaf ist ein erholsamer Ruhezustand. Viele Tätigkeiten im Körper werden im Schlaf herunter gefahren (Atemfrequenz, Blutdruck, Puls, Wachzustand), außer in der REM-Phase, in der man am meisten träumt, werden wir wieder unruhiger.
Das Schlafverhalten wird von der sogenannten „Formatio reticularis“ (durchzieht den Hirnstamm mit Zellanhäufungen) gesteuert. Sie reguliert Müdigkeit und Wachheit. Aber auch von Hormonen, die von der Tageszeit abhängig sind, wird das Schlafverhalten gesteuert. Es kann und sollte nicht erzwungen werden. Bis zum 3. Monat haben Babys noch kein Tag-/Nachtrhythmus, wodurch sie auch nicht nachts lange am Stück schlafen können.

Quelle: 

Wie schläft ein Baby 0-2 Monate (Schlafphasen)?
1. Phase: Müdigkeit
2. Phase: Leichter Schlaf (Übergang zwischen wachen und schlafen)
3. Phase: Tiefschlaf
4. Phase: REM-Schlaf bzw. Traumphase
5. Phase: Tiefschlaf
6. Phase: REM-Schlaf bzw. Traumphase
7. Phase: Leichten Schlaf (Übergang zwischen wachen und schlafen)
8. Phase: Halberwachen
Und wieder von vorne.
Die Phasen Leichter Schlaf und Tiefschlaf nennt man auch Non-REM-Phasen.
Bei Babys dauert das einmalige durchlaufen ca. 50 Min. bis eine Stunde. 

Wie schläft ein Baby 2-6/9 Monate (Schlafphasen)?
1. Phase: REM-Schlaf
2. Phase: Leichter Schlaf
3. Phase: Tiefschlaf
Ein Schlafzyklus dauert ca. 70 Min. 

Wie schläft ein Kleinkind ab 6/9 Monate (Schlafphasen)?
1. Phase: Einschlafphase
2. Phase: Leichter Schlaf
3. Phase: tiefer Schlaf
4. Phase: Tiefschlafphase
5. Phase: REM-Schlaf
Dann werden sie wieder kurz wach, bevor sie wieder tiefer einschlafen.
Der Zyklus dauert 90-120 Min. 
Kleinkinder werden bis zu 5 Mal in der Nacht wach. In der 1. Phase und in der Übergangsphase sind die Kinder am empfindlichsten. 
Dieser Rhythmus ähnelt dem Schlafrhythmus vom Erwachsenen.

Außerdem ist es wichtig, dass alle Phasen im Zyklus durchlaufen werden. Wenn man das Kind nicht direkt hinlegt, wenn es die z.B. Augen reibt oder gähnt, kann es sein, dass das Kind die Zeit, die ein Zyklus dauert, abwarten muss, bevor es einschlafen kann. Denn auch schon die Müdigkeit ist immer eine Schlafphase wenn man so will. 

Quelle:

Wie Schlafen Erwachsene (Schlafphasen)?
1. Phase: Einschlafphase
2. Phase: Leichter Schlaf
3. Phase: beginnender Tiefschlaf
4. Phase: Tiefschlafphase
5. Phase: REM-Phase
Vier bis sechs solcher Zyklen reihen sich aneinander während der Nacht, einer dauert durchschnittlich 90 Min.

Quelle:


Und einmal etwas Wissenschaftliches zu Thema Schlaf:

Wenn man sich diese Schlafphasen genauer ansieht und vor allem miteinander vergleicht, merkt man zum einem, dass sie unterschiedlich sind und zum anderen, dass auch bei uns ein kurzes/leichtes Erwachen mit eingeplant ist. Es gehört schlichtweg dazu. Außerdem verändert sich der Schlaf in der Kindheit je nach Alter.
Das "häufige" Wach-werden schützt auch in gewisser Weise vor SIDS oder man kann es auch als eine Art Kontrolle sehen, dass alles gut ist und alles geblieben ist, wie es war, als das Kind eingeschlafen ist.

Was hat das Familienbett/Co-Slepping für Vorteile?
Man bekommt sofort mit, wenn was mit dem Kind ist und kann sofort handeln mit weniger Aufwand. 
Stillen geht besser und ohne weniger Störquellen zu verursachen, die das Kind oder die Mama richtig wecken könnte (Viele Kinder docken auch ab einen bestimmten Alter einfach selbst an und ab in der Nacht, insofern die Mama so gekleidet ist, dass das geht, und die Mama merkt gar nichts davon) und vermindert das „Risiko“, dass ein Kind sich schneller (als erwünscht) abstillt.
Ich kann mein Kind prinzipiell besser beruhigen und schneller wieder zum Schlafen bringen, weil ich direkt mitbekomme, wenn etwas ist und sofort handeln kann. Es wacht also nicht richtig auf.
Es stärkt den Familienzusammenhalt/-bindung (so meine Erfahrung, aber auch nur, wenn alle damit zufrieden sind) und man kann auch Defizite vom Tag nachholen (z.B. wenn man sich nicht viel gesehen hat oder viel Stress am Tag war), so meine Erfahrung.
Evtl. Unregelmäßigkeiten beim Atemrythmus des Kindes werden angepasst, da das Kind quasi erinnert wird zu atmen, wenn es merkt, es sind noch andere im Raum, die atmen bzw. sich anpasst.
Klar, werden jetzt Einige sagen:
„Ich hab ein Babyphone, ich bekomm auch so alles mit“
Wir hatten zwei völlig verschiedene Babyfone (für abends, wenn er schläft und wir noch wach sind). Wir haben da immer erst was mitbekommen, wenn unser Sohn laut nach uns geschrien hat. Da war das „wieder-zum-einschlafen-bringen“ sehr kompliziert, langwierig und manchmal wurde er auch richtig wach, was alles noch länger hinzog. Ich bin jedes Mal so froh, wenn ich schon das Schmatzen nach dem Schnuller im Halbschlaf mitbekomme und somit schlimmeres abwehren kann. Auch wenn ich mir vorstellen müsste, ich müsste bei jedem Meckern erst mal aufstehen. Wir beide bzw. alle werden so nicht richtig wach.

Was sind die Nachteile am Familienbett/Co-Sleeping?
Nachteile entstehen letztlich dann, wenn man es nicht richtig anwendet.
ABER es gibt ja auch viele „Vorurteile“, was negativ am Familienbett sein soll:

Das Kind wird zu sehr verwöhnt und wird niemals selbstständig.
Das Kind bekommt ein tiefes Bedürfnis befriedigt und somit wird es sich viel sicherer und selbstständiger fühlen/sein wenn es alt genug ist. Man kann es also nicht verwöhnen, wenn man seinen Bedürfnissen nach kommt (so meine Erfahrungen).
Muss ein 1 oder 2 Jähriges Kind schon selbstständig sein?
Kann es das überhaupt?

Ein Kind muss alleine schlafen (können).
Warum muss es das? Wie gesagt, wer schläft schon gerne alleine? (siehe auch Vorteile des Familienbetts)

Die Eltern haben keine Privatsphäre/Liebesleben mehr.
Erstreckt sich diese nur aufs Bett?
Und mal ganz ehrlich: Jeder, der Kinder bekommt/bekommen will, sollte sich klar sein, dass das Kind/die Kinder im Vordergrund stehen, grad die ersten Jahre, weil sie einfach noch gar nicht so entwickelt sind, um bestimmte Dinge selbst/ohne die Eltern zu machen. Was nicht heißt, dass die Eltern ihr „Paar-sein“ komplett in den Hintergrund schieben müssen. Aber es gibt Situationen, wo man dies doch tun muss, genauso wie auch ein Kind in manchen Situationen damit leben muss, wo es in den Hintergrund rückt (darauf geh ich in einen anderen Artikel noch mehr näher drauf ein). 
Ich hab jedenfalls kein Kind bekommen, damit es sich an unser Leben anpasst und funktioniert, wie wir uns das denken/wollen.

Man kann doch niemals gut schlafen, wenn man zusammen in einem Bett schläft.
Solange die „Regeln“ beachtet werden, geht das sehr wohl und Mama und Kind passen sich vom Schlafrhythmus sogar aneinander an und werden gar nicht richtig wach bzw. sie schneller wieder in den Schlaf finden.
Wir hatten zum Beispiel lange ein zu kleines Bett. Dann schläft man auch nicht gut darin. Wenn etwas anderes die Schlafqualität beeinflusst (Krankheit, Schub, Zähne), würde es das auch tun, wenn das Kind nicht mit im Bett/Zimmer schlafen würde.

Die Kinder werden viel zu oft wach und schlafen niemals durch bzw. im eigenen Bett
Stillende Kinder und Kinder im Familienbett werden im Verhältnis öfters wach.
ABER die Kinder werden nicht richtig wach, sondern bekunden quasi im Halbschlaf ihr Bedürfnis und die Mama kann im Halbschlaf dieses stillen. Letztlich finden die Kinder besser und schneller wieder in den Schlaf und so auch die Mama.
Es ist schlicht weg ganz normal, dass Kinder nicht einfach so durchschlafen, egal wie man schläft. Denn das tut letztlich niemand.
Im eigenen Bett werden sie schon irgendwann schlafen. Die Frage ist nur, ob es dafür überhaupt ein Mindestalter gibt/geben muss.

Zusammen in einem Bett zu schlafen ist nicht normal.
Wir sind eine Familie. Ich schlafe mit meinem Partner in einem Bett. Warum dann nicht auch mit meinem Kind? Manchmal frage ich mich, was manche Leute sich vorstellen, was gemacht wird, wenn die ganze Familie in einem Bett/Zimmer schläft.

Das Familienbett fördert den plötzlichen Kindstod/SIDS.
Es ist nicht richtig, dass das Familienbett den plötzlichen Kindstod fördert. Das tut es nur, wenn man es „falsch“ anwendet. Das Familienbett schützt vor SIDS.
Quelle:

Ein kleiner Exkurs:
Was ist der plötzliche Kindstod/SIDS?
Zum einem gibt es darüber bisher viele erforschte Dinge, aber eigentlich keine klaren Aussagen, was SIDS hervorruft oder was dort im Körper passiert. Man kann keine Aussage darüber machen, warum das Kind gestorben ist. Das heißt auch, dass alle möglichen Ursachen ausgeschlossen worden sind. Nur dann, darf man vom SIDS reden. 
Er tritt meistens im ersten Lebensjahr auf, kann aber auch danach passieren und tritt meistens im Schlaf des Kindes auf.
Es gibt Risikofaktoren und –gruppen. Besteht bei einem einer dieser Faktoren oder gehört man einer dieser Gruppen an, heißt das nicht, dass das Kind an plötzliche Kindstod sterben MUSS, sondern dass das Kind begünstigende Faktoren hat, die dazu führen KÖNNEN.


Einem „Vorurteil“ möchte ich gerne mehr Aufmerksamkeit schenken:
Ein Kind muss durchschlafen können/lernen (und das kann es im Familienbett nicht).
Das ist für mich ein sehr großes Thema. Vor allem, weil damit ja auch immer die „Ferbern-Methode“ aus dem Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ in den Zusammenhang gebracht wird.

Zu aller erst möchte ich wissen:
Kann ein Erwachsener Mensch durchschlafen?
Ich wurde auch bevor ich ein Kind hatte immer wieder in der Nacht wach. Manchmal konnte ich mich nicht dran erinnern, aber mein Mann erzählte mir das dann (weil ich zum Beispiel mit ihm gesprochen hab und es später nicht mehr wusste). Das heißt, nur weil man es nicht mehr weiß, heißt das noch lange nicht, dass es nicht doch passiert ist.

Was bedeutet durchschlafen?
Für die Eltern bedeutet das, dass Kind schläft und das kommentarlos/ohne sich zu melden, die ganze Nacht. Zumindest ist so meine Erfahrung. 
In der Regel wird damit aber gemeint, dass das Kind +/- 5 Stunden am Stück schlafen kann.
Wenn jetzt mal jeder überlegt, wie viele Stunden das eigene Kind am Stück schlafen kann, wird man schnell feststellt, dass es auf diese 5 Stunden oft kommt.
Herzlichen Glückwunsch, ihr Kind schläft durch!

Warum ist das durchschlafen so wichtig?
Das verstehe ich allerdings wirklich nicht, wieso ein Kind durchschlafen MUSS und viele Eltern sich sorgen machen, wenn es das mit z.B. 3 Monaten oder mit einem Jahr noch nicht tut oder es „erzwingen“.
Leider wird es von der Gesellschaft oft so gewünscht, dass ein Kind früh alleine und durch schläft und Eltern kommen daher unter Druck, wenn dies nicht so ist.
Es gibt sicherlich Gründe, warum man versucht, am Schlafverhalten des Kindes etwas zu ändern/in eine bestimmte Richtung zu lenken und ein „Schlafprogramm“ anzuwenden. Allerdings ist dies im ersten Lebensjahr schlicht weg falsch und verkehrt. In dieser Zeit darf man sich nicht und sollte man sich nicht in das Schlafverhalten des Kindes einmischen.
Sollte man ein Schlafprogramm anwenden, sollte man sich klar sein, dass dies mit viel Liebe, Zuwendung, Geduld, Zeit und Rückschläge von statten gehen wird (solche Schlafprogramme  gibt es neben dem Ferbern auch) und nicht einfach erzwungen werden kann (ähnlich wie zum Beispiel abstillen, wenn das Kind selbst noch nicht dazu bereit ist).

Für mich ist das Ferbern/Schreien lassen echt ein rotes Tuch. Es ist schlicht weg ein quälen des Kindes. Das Kind hört nur irgendwann auf zu schreien, weil es resigniert, gelernt hat, dass keiner für es da ist und es beschützt und seine Kraft lieber spart, damit es evtl. die Möglichkeit hat, sich selbst zu retten und sich zu selbst zu helfen, falls etwas sein sollte.

Diese Methode wurde für Eltern entwickelt, die wirklich am Ende ihrer Kräfte sind, vieles schon versucht haben und um zu vermeiden, dass diese Eltern ihrem Kind etwas antun. ABER leider wird diese Methode viel zu oft falsch angewendet, nämlich um das Schlafverhalten beim Kind herzustellen, was man als Eltern als richtig empfindet und auch oft viel zu früh (Egal welches Schlafprogramm: Vor dem zweiten Lebensjahr sollte nichts am Schlafverhalten des Kindes geändert werden, außerdem sollte das Kind gesund sein).

Ich möchte aber darauf hinweisen:
EGAL was ich übers Thema Ferbern/schreien lassen sage, brauchen sich keine Eltern schlecht fühlen, falls es doch mal dazu kommt, dass das Kind in einer Alltagssituation auf sie warten muss und dann weint. Solange man es danach tröstet und es nicht gewollt ständig/regelmäßig nach Schema vorkommt, ist es okay und manchmal nicht vermeidbar. Das Kind lernt trotzdem, dass man für es da ist, nur halt nicht immer sofort.
Allerdings schließt die Febern-Methode das wirklich richtige Trösten aus.
Hier einmal ein Text zum allgemeinen schreien lassen:

Was ist eigentlich Ferbern?
Entwickelt hat es der Schlafforscher Dr. Richard Ferber Mitte der 80er Jahre. Heute verflucht er es, dass er diese Methode für Eltern, die wirklich in Not sind und sonst ihrem Kind was antun würden, entwickelt hat und so missbraucht wird, genauso, wie das man es nach ihm benannt hat (vom Nachnamen leitet sich der Begriff „ferbern“ ab).

Die Methode wird verbreitet durch das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ (darauf geh ich gleich noch mal getrennt ein) und daraus hier der Auszug, wie die Methode geht und wie man diese anwenden soll:

Ich kann mir das schon kaum durchlesen, ohne dass ich Tränen in die Augen bekomme. Ich frage mich, wie man mit normalem Menschenverstand und ohne, dass man in einer „Notsituation“ ist, haargenau sowas an seinem Kind anwenden kann, nur damit es so schläft, wie man es sich wünscht. 
Klar ist ein Schlafritual gut und auch relativ feste Zeiten, aber auch erst ab einem bestimmten Alter/wenn das Kind dazu bereit ist und eben auch im gewissen Rahmen flexibel. Das heißt, wenn das Kind um 20.00h noch nicht schlafen will, dann muss ich es dann auch nicht erzwingen, nur weil es sonst immer um diese Zeit schläft, und genauso wenig muss ich das Abendritual streng durchziehen, wenn man Kind schon vor Müdigkeit nicht richtig zu Abend essen kann.
Ich hab vom ca. 3.-8. Monat versucht, meinem Kind den Mittagsschlaf „anzutrainieren“ und ihn mit einem Abendritual zu einer relativ festen Zeit ins Bett zu bringen. Hat nichts gebracht. Erst mit 9 Monaten bis ein Jahr kam das alles ganz von alleine.
Genauso erschließt es mir es auch nicht, wieso man Einschlafhilfen, wo die Eltern etwas tun/dabei sind (Tragen, stillen/Flasche) zwingend vom Schlaf trennen muss, wenn das Kind eben diese Dinge braucht.
Natürlich ist es ungewohnt wach und alleine in seinem Bett zu liegen. Ich kann mich an so viele Situationen erinnern, wo es mir quasi ähnlich erging und ich wahnsinnig wurde, dass ich wach bin und nicht schlafen konnte, bis ich wieder aufgestanden bin/mich beschäftigt hab und später versucht hab weiter zu schlafen oder eben eine Einschlafhilfe gefunden habe.
Das kennt doch jeder. Warum muss ich von meinem Kind erwarten, dass es dies aushalten muss und mit klar kommen muss?
Klar erwartet das Kind, dass man die gewohnten Schlafbedingungen wieder herstellt, es brauch sie und ist sie gewohnt, was ist daran falsch?
Warum soll man nicht nach Gefühl handeln? Ich hab in der Familie dieses Thema auch durch und mir wurde dann erzählt, dass Freunde das auch getan hätten und die Mutter nicht standhaft genug war und zum Kind wollte und es trösten wollte, aber der Vater streng genug war, ihr das „zu verbieten“. Das verstehe ich einfach nicht. Wenn ich doch selbst das Gefühl habe „das ist nicht richtig“ warum muss ich mir von anderen oder einem Buch sagen lassen, dass dieses Denken falsch ist und ich nicht darauf hören soll/danach handeln soll?
Umso mehr das Kind die Eltern zu sich fordert, umso mehr soll man es alleine lassen.
Man muss sich mal vorstellen:
Man hängt an einem Abgrund. Man kann sich immer schlechter halten, rutscht immer mehr ab. Es kommt immer wieder jemand vorbei, der einen tröstet und einem sagt, dass man mit der Situation alleine klar kommen muss und dann auch wieder geht. Jedes Mal meint man: „Jetzt wird mir geholfen“ und dann wird einem die lange Nase gezeigt und man muss selbst sehen, wie man es schafft. Irgendwann bekommt man die Kraft zusammen und man kann sich hochziehen.
Was lernt man daraus?
Die Person werde ich nie wieder für Hilfe in Anspruch nehmen und vor allem auch keine Hilfe mehr erwarten.
Möchte man das wirklich, dass das eigene Kind solche Gefühle für einen bekommt? Das soll einem gut tun und keine Schäden hinterlassen?
Schlimm dabei ist jedoch, dass oft nach den wenigen Tagen des Schreiens das Kind wirklich ruhig ist und man somit ja das hat, was man wollte. Man bekommt also auch keinen Grund, diese Methode anzuzweifeln.
ABER viel öfters ist es so, dass es nicht mit einmal getan ist. Denn sobald irgendwas Ungewöhnliches auftritt (Schub, Krankheit, zahnen) kommt alles wieder durcheinander und man kann von vorne anfangen.
Außerdem muss ich euch die Illusion nehmen:
Auch wenn ihr das durchzieht:
Euer Kind schläft immer noch nicht durch.
Es hat lediglich gelernt, dass es nichts bringt, wenn es schreit und meldet sich nur nicht mehr. Wach wird es trotzdem weiterhin.

Hier nochmal ein paar Links zum Thema schreien lassen und was dieses mit dem Kind/seinen Körper anrichtet:

Diese Methode wird verbreitet durch das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ aus dem GU-Verlag von Annette Kast- Zahn und Hartmut Morgenroth.
Dieses Buch beinhaltet aber nicht nur das. Es hat durchaus gute Ansätze, was das begleiten des Kindes rund um den Schlaf angeht und allgemeine Informationen zum Thema Schlaf. Sicherlich kommt es auch drauf an, aus welchen Gründen und mit welchen Vorsätzen man sich dazu entscheidet, dieses Buch zu kaufen. Aber letztlich ist es darauf eingestellt, dass das Kind schlafen lernen kann und schläft es nicht durch, wird es immer als "Schlafproblem" bezeichnet. Und das ist nicht richtig. Das vermittelt ein falsches Bild vom Schlafverhalten vom eigenen Kind. 
Aber schon der Titel des Buches vermittelt:
Wenn DU streng und hartnäckig genug bist, du es nur willst, klappt es auch.
Klappt es nicht, liegt es an DIR (oder noch schlimmer: Am Kind)!
Denn „JEDES Kind kann schlafen lernen“.
Den Eltern wird versagen vermittelt, weil das Kind noch nicht durchschläft und auch, wenn sie den Plan nicht durchhalten können oder wenn nicht der erwünschte Zustand nach der Anwendung des Programms eingetroffen ist.
Man sieht daran, dass es oft falsch angewendet wird/wenn es gar nicht nötig ist, dass es gefährlich ist, dass es dieses Buch in dieser Form gibt.
Gute Informationen über den Schlaf bekommt man auch in anderen Büchern (siehe Links/Literaturvorschläge am Ende des Beitrags). Dafür brauch man nicht dieses Buch.
Ich hab selbst bei der Petition gegen die Neuauflage des Buches mitgemacht:
Hier alles zur Petition:
Eine Kritik zum Buch:
Ein Gutes Kommentar zu dem Buch findet ihr hier:
Hier die Petition:

Bis jetzt habe ich vieles „theoretisches“ zum Thema Familienbett und Schlaf erzählt. 
Nun komm ich mal zu dem, wie es bei uns war und unsere Erfahrungen und Meinungen:

Direkt so geplant war es von uns überhaupt nicht, dass wir in einem Bett zusammen schlafen und dann auch nur so lange :)
Wir wollten das berühmte eine Jahr unseren Sohn bei uns im Zimmer schlafen lassen zur Prävention des plötzlichen Kindstodes und kauften auch ein Beistellbett, weil wir eigentlich noch nicht mal „familienbetten“ wollten, sondern in erster Linie „Co-Sleeping“ betreiben wollten. Wir wollten unser Kind eigentlich nicht ständig bei uns im Bett haben, dann könnten wir ja z.B: nachts nicht mehr kuscheln, wo wir doch jede Nacht meistens Arm im Arm schliefen.
Aber schon im Krankenhaus verbrachten wir beide bzw. immer einer von uns fast jede Nacht damit, dass der kleine Indianer auf unseren Arm/auf uns schlief. Es ging aber auch immer mal in seinem Bettchen.
Zuhause hatten wir auch Schwierigkeiten, dass er in dem großen Bett (Beistellbett ist 120x70cm groß) sich quasi verloren fühlte und wir einiges anstellen mussten, um ihm „Enge“ und somit „Nähe“ zu geben.
So legten wir das Stillkissen um ihn herum, damit es enger wurde oder wir puckten. Tagsüber puckten wir ihn mit einem Pucksack oder einem Handtuch/Decke.
Aber sehr schnell holten wir ihn im Lauf der Nacht oder auch spätestens morgens zu uns ins Bett. Wir hatten die erste Zeit (solange er es tolerierte) den Cosyme.
Das ist ein Schlafsack, der quasi gebunden wird und das Kind somit gepuckt ist, und zum anderen eine Art eigene Matratze hat, so dass man das Kind darin auch gut stillen kann, weil es als Stillkissen fungiert, aber auch das Kind im Familienbett geschützt ist, dass es sich nicht irgendwo ungünstig hinrollen kann z.B.

Auf das Thema Pucken geh ich noch mal in einem anderen Artikel näher drauf ein)

Unser Sohn war mit meinem Mann Anfang 2013 2 Tage im Krankenhaus wegen einer Bronchitis. Persönliche Umstände führten dazu, dass ich nicht dabei sein konnte. Danach war mein Kind total verändert, so auch vom Schlafverhalten.
Es wurde auch tagesüber eine Katastrophe ihn zum Schlafen zu bekommen. Die erste Zeit schlief er gut ein wenn der Staubsauger lief zum Beispiel und schlief einfach wann und wo er wollte.
Für mich begann ein Teufelskreis. Er wurde immer unruhiger, das zum Schlafen bringen wurde immer langwieriger und ich wurde immer nervöser.
Ich trug ihn die ersten 6 Monate (egal wie) nur durch die Gegend. Anfangs im Tuch klappte es super mit dem Schlafen, aber mit der Zeit, auch wo ich die „Tragehilfen“ änderte, wurde es immer schlimmer. Es reichte nicht, einfach nur getragen zu werden, ich musste mich dabei bewegen. Mein Mann und ich waren davon nur noch gestresst. Es kam glaub ich zwei Mal vor, dass ich mit unserem Sohn alleine zuhause war und er müde war, aber einfach nicht schlief und nur schrie, sodass ich heulend meinen Mann anrief, er müsse nach Hause komme.
Einen Tipp von mir in Situationen, wo man selbst nur noch nervös und genervt ist und auch weinen muss: Das Kind sicher ablegen und ein, zwei Minuten rausgehen vor dem Zimmer/anderes Zimmer und weinen, durchatmen, einen klaren Kopf bekommen und wieder rein gehen. Auch wenn das Kind während dessen weint und meckert. Und niemals sich zu „fein“ sein, andere um Hilfe zu bitten und zu sagen, dass es grad für einen zu viel ist.
Wenn wir woanders waren/sind, gestaltete sich das Einschlafen immer noch schwieriger. Er ist bis heute schnell ablenkbar durch kleinste Reize.
Tagsüber hat sich das Schlafmuster immer wieder verändert. Von mehreren Schläfchen bis hin zu gar nicht schlafen (wollen) war alles dabei. Ich weiß noch, wie ich nach einer „kaum schlafen wollen“-Phase auf einmal den ganzen Tag damit beschäftigt war, meinen Sohn zum Einschlafen zu bringen, weil er nur schlafen wollte/viele kleine Schläfchen machen wollte.
Eine erste Phase fing an, wo er nur noch bei uns im Bett schlief. Irgendwann stellten wir die Matratze von Beistellbett nach unten, so dass er, wenn er darin lag, nicht mehr so einfach in unser Bett kam und auch die Enge erleichterte ihm das Schlafen.
Irgendwann fing er dann an, abends neben mir im Bett einfach einzuschlafen, egal welche Bedingungen gegeben waren. Wir legten ihn dann später immer in sein Bett.
Dann fing eine Zeit an, wo er plötzlich nur noch zwischen uns im Bett schlief und da fing er auch an abends mit unserer Hilfe im Bett ohne Tragen einzuschlafen.
Das Familienbett hat aber auch seine Tücken und somit passierte es uns, als unser Sohn dann alleine im Familienbett schlief, während wir noch wach waren, dass er aus dem Bett fiel. Die Kinder müssen quasi erst lernen, wie sie aus dem Bett raus kommen (Auf den Bauch legen und die Beine voran rückwärts runter schieben). Da es aber im Schlaf war, bringt dies dem Kind dann auch nichts.
Unser Bett stand frei im Zimmer bis dahin. Ich informierte mich in viele Gruppen, was ich alles tun könnte. Wir wollten das Familienbett nicht auflösen und ich wusste auch, dass unser Sohn noch nicht dazu bereit war. Ich hatte aber totale Angst, dass wir dies nun tun müssten. 
Also drehten wir das Bett um 90°, so dass eine lange Seite an der Wand stand, eine kurze Seite unter dem Fenster an der Wand, an der anderen langen Seiten stand das Beistellbett und nur vorne am Fußteil war noch Platz. Dafür kauften wir ein Bettgitter, was wir aber nicht benutzten. Wir legten ums Bett herum Decken und am Fußende mein Stillkissen.
Ich war da echt froh, dass ich Beistand aus meinen Gruppen hatte. Denn ich dachte, wir müssten das Familienbett jetzt auflösen. In der Familie bekam ich aber zum Teil auch Widerstand von wegen, dass er jetzt in seinem eigenes Bett schlafen müsste, wenn er jetzt ständig aus dem Bett fallen würde. Zum Glück war ich zu dem Zeitpunkt schon gut informiert und konnte auch gut erklären, was wir gemacht haben und warum und das es nicht nötig ist, dass er nicht mehr bei uns schläft. Außerdem ist ein Gitterbett auch nicht sicherer. Da versuchen dann die Kinder rauszuklettern. 
Lustig fand ich auch, wie jemand zu mir sagte: "ich hoffe, er tut sich nicht zu sehr weh, wenn er jetzt ständig aus dem Bett fällt". Das war der Zusammenhang dazu, dass er weiterhin bei uns im Bett schläft. Da musste ich erst mal aufklären, dass er nicht mehr aus dem Bett fällt. 
Danach wurde es erst mal ruhiger und entspannter bei uns. 
Anfang 2014 sind wir umgezogen und er wurde unruhiger. Es fing an „lästig“ und anstrengend zu werden, dass er bei uns schlief. Wenn wir ihn ins Beistellbett legten, kam er irgendwann wieder in unser Bett gekrochen, auch im Schlaf. Wir waren aber an einem Punkt, wo wir es nicht mehr ertragen konnten, dass er bei uns schlief. Also bauten wir das Beistellbett zum Gitterbett um, mit dem Ziel, dass er sich dran gewöhnt und er dann in seinem Bett bei uns im Zimmer schlafen sollte. Es stand immer noch neben unserem Bett. Er schlief bei uns ein und dann legten wir in sein Bett. Wenn er aber dann zu uns wollte und es nicht ging, fing er an zu weinen und somit hat uns diese Aktion ihn uns erst mal richtig in unser Bett gebracht wenn man so will :)
Als wir umgezogen waren schliefen wir erst mal auf einer Matratze und das Bett war noch zum Gitterbett umgebaut, was wir dann irgendwann wieder änderten, so dass das Beistellbett wieder als Beistellbett neben unser Bett stand. Mit dem Umzug kamen auch Sätze wie: "jetzt hast du so ein schönes großes Zimmer, da musst du dann auch im eigenen Zimmer schlafen". Ähm. Nein. Muss er nicht. :)
Wie ich schon erwähnte, war unsere Matratze mit 140cm einfach langsam zu kurz.
Wir bekamen ein neues Bett mit 160cm und schon wurde es entspannter. Am Anfang war die Bett Größe okay, wurde aber mit der Zeit immer mehr zu klein je mehr er sich bewegte. 

Es gab Zeiten, da hab ich das Familienbett verflucht und wollte es auflösen. Das ist völlig okay und ist mit allem so. Auch beim Tragen oder auch beim Stillen gibt es solche Phasen. Man sollte dies nur verbalisieren, also auch sagen und es nicht als „das Tollste“, „das Natürlichste“ und „das Einfachste“ auf der Welt bezeichnen, denn das bringt ein falsches Bild rüber.
Ich finde es zum Beispiel auch total normal und überhaupt nicht schlimm, dass ich meinen Sohn in den Schlaf begleiten muss. Keiner schläft einfach so ein oder eben sofort, wenn er sich ins Bett legt. Deswegen finde ich es auch nicht schlimm, wenn es eine halbe oder eine Stunde dauert, bis er schläft. Aber sehr lange war es für mich sehr belastend und ich konnte es nicht einfach annehmen, dass es so ist. Das ist aber ein wichtiger Schritt. Dass man es nicht als Plage oder Last sieht. Dann wird das Ganze schon einfacher, was aber nicht heißt, dass es einem nicht trotzdem zu viel werden kann. Wenn er sich selbst nur am wälzen ist und selbst anfängt zu weinen und zu verzweifeln, dann ist es auch für mich nicht einfach. Wir sind eben alle nur Menschen und keine Maschinen.
Wir haben auch mit den Umzug eine so schwere Phase mit unserem Sohn durchgemacht (Trennungsangst und anhänglich) und jetzt ist alles entspannter. Alles können wir besser annehmen und mit klar kommen.
Bald geht er zur Tagesmutter und ich denke, das spürt er.
Außerdem ist er auch in der Trotzphase mal mehr und mal weniger.
Tagesüber kuschelt er mehr als früher und nachts klebt er förmlich an mir, sucht immer meinen Körperkontakt, kuschelt sich an mich ran, legt sich auf mich drauf, legt meinen Arm um sich etc. und es ist einfach nur schön. Ich denke, wir gleichen auch gewisse „Reibereien“ von tagsüber damit aus.
Wir wollten immer, dass er bis er zwei Jahre alt ist auszieht, weil ich dann wieder im Schichtdienst arbeiten gehe und wir dachten, dass würden wir nicht unter einen Hut bekommen. Also das er sich nicht gestört fühlt. Aber mein Mann steht ja auch jeden Tag früh bzw. vor uns auf und das stört ihn auch nicht. Er darf (zumindest sind wir jetzt der Meinung) so lange bei uns schlafen, wie er möchte. Wenn wir noch mehr Kinder bekommen, wollen wir uns ein zweites Bett dazu kaufen und uns eine große Schlaflandschaft schaffen.
Ich find das einfach nur wunderschön, wenn mein kleiner Sohn meine Nähe sucht, aber nicht aufdringlich, sondern bestimmt. Er fordert sein Recht ein, mir nahe sein zu dürfen. Ich genieße es total so mit ihm zu kuscheln und auch morgens können wir ein paar Minuten im Bett liegen und einfach kuscheln. 
Ich kann mich noch erinnern, wie wir auch mal das „schreien lassen“ ausprobiert haben. Da kannte ich aber noch nichts von Ferbern. Wir wollten ihn nur kurz im Zimmer alleine lassen, weil er evtl. dann doch runterkommen und einschlafen würde. Ich hielt es keine Minute aus und bin wieder zu ihm, weil er so bitterlich weinte. 
Ich hab aber auch schon mal ungewollt eine Situation des „Schreien lassen“ durchlebt.
Der Kleine hat auch beim Auto fahren öfters geschrien. Ich bin oft alleine gefahren und hab ihn dann während des Fahrens immer getröstet und beruhigt, aber fand es immer besser, die Situation „auszusitzen“ als nicht zu fahren und zu warten, bis er sich beruhigt hat. Weil es ja auch hätte sein können, dass er sobald wir wieder fahren wollten, wieder schrie. Ich hab manchmal eine Stunde Fahrt damit verbracht, ihm vorzusingen und mit ihm zu reden etc.
Einmal passierte es, dass er plötzlich einfach still war. Einfach still. Ich dachte, er wäre eingeschlafen und merkte aber er war wach und war auf einmal so, als wäre nie etwas gewesen.
Ich hab mich so schlecht gefühlt. Das war ein richtiges Scheißgefühl, dass das Kind so lange geschrien hat, bis es resigniert, obwohl man dabei war und ihn getröstet hat. Dass andere Eltern so ein Gefühl aushalten können oder vielleicht gar nicht bekommen, kann ich mir gar nicht vorstellen.

Zum Schluss möchte ich noch einmal betonen, dass ein Kind nicht im Familienbett oder im Schlafzimmer der Eltern schlafen MUSS. Es gibt Kinder, die weder dafür gemacht sind, mit im Zimmer zu schlafen oder gar mit im Bett zu schlafen und auch nicht alle Eltern sind dazu geschaffen. Man muss bei vielen oft nur quasi rumprobieren, bis man die richtigen Umstände für alle gefunden hat und durchhalten. Ich finds nur schade, wenn es von vorherein abgelehnt wird. Genauso kann ich aber auch nicht verstehen, wenn ein Elternteil aus dem Schlafzimmer ausziehen muss, damit die Kinder dort schlafen können.
Es muss für alle passen und alle müssen sich wohl fühlen.

Eure Franzi

Quellen und weitere Links Familienbett/Co-Sleeping:

Quellen Febern:

Literatur:
Ich hab mich mit diesem Buch befasst, da es einem nicht einfach was vorschreibt, sondern einem dazu bringt, dass man sich erst mal mit sich selbst und der eigenen Situation auseinander setzt und so evtl. schon „Störfaktoren“ rausfindet.
Allerdings hab ich es nie geschafft, mich an unseren individuellen Schlafplan zu halten:

Weitere Literatur:

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