Mittwoch, 17. September 2014

Die Eingewöhnung bei der Tagesmutter

Oder auch: Wie das Kind pflüge wird 

Ich schrieb grade noch in meinen Artikel zur Nominierung zum Liebster Award, dass wir mitten in der Eingewöhnung bei der Tagesmutter stecken.
Das hat sich jetzt wohl erledigt (positiv) :)

Der erste Tag bei der Tagesmutter war gekommen.
Komischerweise machte ich mir überhaupt keine Sorgen über die Eingewöhnung. Und es bestätigte sich auch, dass ich recht hatte.

Mein kleiner Indianer,
mein anhängliches,
fremdelndes,
Trennungsangst habendes,
bei uns im Bett schlafendes,
mit 2 Jahren noch die Flasche bekommendes
und oft getragenes Baby,
wo sich Viele so viel Sorgen gemacht haben und dachten,
er würde sie nicht von mir lösen können,
ich würde ihn verwöhnen
und er würde nie selbstständig sein können
ist nach 3 Tagen bei der Tagesmutter eingewöhnt!
Und das ohne Zwang, sondern in seinem eigenen, zugegeben, sehr schnellen Tempo :)

Wir waren vor der Eingewöhnung zwei Mal bei der Tagesmutter. Einmal zum kennen lernen und einmal nochmal um alle Einzelheiten zu besprechen.

Schon beim ersten Besuch war Luca ungewöhnlich offen. Er spielte dort wie selbstverständlich und hatte auch keine Probleme damit, wenn die Tagesmutter ihn anfasste. Diese setze sich direkt auch mal mit ihm hin zum spielen.
Da wir diese Chemie merkten, zogen wir uns da schon zum Teil zurück, standen abseits daneben und ließen die beiden quasi mal machen :)

Beim Zweiten Treffen eineinhalb Wochen später war Luca, als wäre er schon oft da gewesen und verhielt sich wie beim ersten Treffen. Da wusste ich, es wird gut laufen und es passt einfach.

Er geht jetzt erst mal 5 Stunden am Tag zur Tagesmutter.
Am ersten Tag bin ich die 5 Stunden mit ihm zusammen da geblieben. 
Beim Frühstück saß ich noch daneben, danach haben sie gespielt und ich hab zwei Stunden in der Küche gesessen und gelesen. Er kam immer mal wieder in den Raum, beachtete mich aber gar nicht. Er kam vielleicht 2-3 Mal gezielt zu mir. Schlafen ging an diesem Tag noch nicht dort. Beim Mittagessen war ich wieder dabei, aber danach ging er wieder normal spielen, als wäre ich nicht da. 

Also beschlossen wir, dass ich am nächsten Tag beim Frühstück bleibe und danach gehe. Erst mal sollte ich nur eine Stunde wegbleiben, aber wenn es gut lief, sollte ich länger weg bleiben. Und das heißt, dass er die ganze restliche Betreuungszeit ohne mich dort verbracht hat.
Natürlich blieb ich noch kurz draußen im Flur vor der Tür stehen, um zu hören, ob er weint. Ich hörte seine Schritte, also suchte er mich, er konnte aber noch gut abgelenkt werden ohne das was Schlimmeres passierte.
Als ich einmal anrief, um zu erfahren, wie es lief, hat er danach kurz ein bisschen geweint und einmal hat er mich akribisch gesucht und die Tagesmutter musste ihm alle Türen öffnen und er wollte überall nach mir sehen.
Er schlief, als ich ihn abholen kam.
Alleine.
Durch.
Ohne Probleme.
Die Tagesmutter hat ihm seine Flasche geben, ihm getragen und mit ihm gekuschelt und sich zum Schluss zu ihm gelegt und dann ist er eingeschlafen und hat eineinhalb Stunden geschlafen.
Kurz nach dem ich da war, wurde er wach.
Als wir gehen wollten, fing er ein bisschen an zur meckern, wollte mich aber auch nicht wieder gehen lassen.

Heute hab ich ihn hingebracht und bin sofort gegangen. Er hat nicht geweint. Für mich war es etwas komisch, bin ich es doch gewöhnt, dass ich immer ein paar Minuten einplanen muss, in denen er angekommen kann und sich an alles gewöhnen kann. Ich bin wieder kurz im Treppenhaus stehen geblieben.
Er hat wieder dort geschlafen, hat nur einmal ein bisschen gemeckert wegen mir, aber auch da passierte nichts Schlimmeres.
Als er mich sah, nahm er mich ganz fest in den Arm, aber als wir gehen wollten, fing er wieder an zu meckern, so als wenn er da nicht weg wollte.

Mein Indianer ist nach 3 Tagen eingewöhnt. Wie krass ist das denn.

Aber natürlich ist mir klar, dass Einbrüche kommen werden. Auch die Tagesmutter erzählte mir, dass sie Kinder hat, die schon seit 2 Jahren kommen und unter bestimmten Umständen morgens weinen. Das ist auch völlig okay.

Ich bin so stolz, aber mein Mama-Herz blutet auch ordentlich :) Ich hab jetzt, bis ich wieder arbeiten gehe, so viel freie Zeit zur Verfügung, aber es ist auch komisch, dass das Kind sich dem Anschein nach „einfach so“ auf einmal von mir trennt, wo man das vorher so gar nicht gewöhnt war von ihm.


Eure Franzi

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