Mittwoch, 2. März 2022

Ich bin jetzt Studentin - Mein Studium

Einige haben es vielleicht mitbekommen: Seit einem halben Jahr studiere ich. Das heißt, dass ich das erste Semester hinter mir habe und grade ins zweite Semester gestartet bin. 

Ich habe es schon ein paar mal so ganz nebenbei erwähnt, dass ich jetzt studiere. Jetzt wollte ich euch mal ein paar Infos dazu geben, was ich studiere, wie es dazu kam und wie es läuft. 




Fangen wir mal ganz vorne an
2009 habe ich meine Ausbildung beendet und bin seit dem examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Einige können mit der Bezeichnung nicht so viel anfangen, deswegen sag ich gern, dass ich Krankenschwester bin, auch wenn die Ausbildungsinhalte und -struktur natürlich mit neuer Bezeichnung auch immer etwas angepasst wurden. Und seien wir mal ehrlich: Patienten sagen eh nur "Schwester" :) Aber ehrlich gesagt, war ich in meinem Beruf nie besonders glücklich. Die Ausbildung war toll und eine besondere Zeit für mich, aber als es dann als Examinierte Kraft so richtig Vollzeit los ging, geschweige denn später mit Kindern, das war schon alles nicht ohne. Zwischen Kind 1 und Kind 2 hab ich kurz gearbeitet, seit Kind 2 bin ich Elternzeit und das auch ganz bewusst (auch wenn ich trotzdem gearbeitet habe). In all den Jahren habe ich mich immer mal wieder für neue Ausbildungen beworben, woraus nie was wurde, entweder von meiner Seite oder von der Seite des Arbeitgebers. 

Studieren wollte ich schon immer. In der Schulzeit wollte ich Journalistin werden, im Fachabi interessierte mich Psychologie und Soziologie, und während meiner Ausbildung und meiner Tätigkeit habe ich gemerkt, ich mag das Thema, ich vermittele gerne Wissen, aber selbst möchte ich nicht darin arbeiten (mir lagen immer Organisation und Administration und Behandlungspflege). Aber ich dachte immer, dass studieren für mich nicht in Frage kommt. Ich bin auf eine Hauptschule gegangen, das war für mich schon das K.O.-Kriterium schlecht hin. 
Funfact: Meine Klassenlehrerin sagte damals zu mir, dass ich bzw. wir (Hauptschüler) keine Krankenschwester werden können, weil die uns nicht nehmen würden ... 
Okay, ich habe einen Realschulabschluss gemacht und die Qualifikation fürs Abitur erreicht. Nach der Hauptschule habe ich dann noch das Fachabi gemacht. Trotzdem hab ich studieren immer für zu teuer und für zu komplex für mich angesehen. Und jetzt mit Kindern, das geht ja erst recht nicht!

Was studiere ich denn jetzt?
Ja, und dann habe ich mich letztes Jahr über ein Studium in Pflegepädagogik informiert. Das hab ich die ganzen Jahre immer mal gemacht, aber es schien mir immer zu kompliziert, so weit weg, und ach ja, die Kinder ... Aber siehe da: Es klappt sehr wohl! Ich studiere Vollzeit den Bachelor in Pflegepädagogik im Fernstudium und wollte zunächst noch arbeiten, habe aber dann doch meinem Job gekündigt. In der Zeit, in den alle Kinder in Betreuung/Schule sind, kümmere ich mich um mein Studium. Wenn die Familie zuhause ist und am Wochenende mache ich in der Regel nichts (soweit die Theorie). Ich möchte aber betonen, dass nicht alles an mir hängen bleibt, sondern auch mein Mann zuhause mit den Kindern bleibt, aber eben auch manchmal ich. 

Ein Fernstudium ist schön flexibel, was Fluch und Segen zu gleich ist. Ich habe z.B. keine Semesterferien, sondern habe immer zwischen durch (Zwangs-)Pausen. Ich kann mich aber völlig frei einteilen, sei es die Reihenfolge der Module, (außer es gibt eine Voraussetzung für ein Modul) oder das Bearbeiten und die Prüfungen. Ich muss Prüfungen auch nicht in dem Semester machen, in dem ich das Modul angefangen habe. 
Prüfungen gibt es Klausuren und Workbooks (quasi eine Klausur zum zuhause bearbeiten) und die klassischen Sachen wie Hausarbeit, Seminararbeit, Projektarbeit, Fallpräsentation etc. Klausuren kann ich online oder an festen Terminen einmal im Monat im Präsenz schreiben, und obwohl ich wegen der höheren Flexibilität Onlineklausuren schreiben wollte, schreibe ich sie jetzt in Präsenz. Für mich ist es eine cleanere Umgebung und ich kann mich 100% darauf konzentrieren. Ich muss aber auch nicht meinen Arbeitsplatz an Vorgaben anpassen, sondern setzt mich einfach hin und schreibe. Es gibt ein Campus 15 Minuten Autofahrt von zuhause bzw. ca. 30 Min. mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Schriftliche Arbeiten werden online eingereicht und haben 6 Wochen Korrekturzeit. Man kann sie zwar den ganzen Monat hochladen, sie werden aber erst am Ende des Monats "eingesammelt", sodass dann erst die Wartezeit beginnt. Deswegen lade ich sie immer am Ende des Monats hoch, so muss ich ja noch länger warten :)

Und wie lief so das erste Semester?
Mir wurden im gesamten Studium drei Module anerkannt. Eins im ersten Semester und zwei im zweiten Semester. Außerdem konnte ich Module noch nicht belegen, sodass ich vier Module aus dem ersten Semester gemacht habe und zwei aus dem zweiten Semester. Vom ersten Semester habe ich alle Prüfungen abgelegt (die letzte erst am Samstag) und habe jetzt noch zwei Hausarbeiten, die ich mitnehmen werde ins zweite Semester. 

Folgende Module habe ich gemacht: 
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten (sozusagen ein Grundkurs in Zitieren, Prüfungsformen, Forschungsmethoden, muss jeder im Studium machen, um das Studium am Ende zu bestehen) (Workbook, Note 2)
Pädagogik (Workbook, Note 2)
Pflegerecht (Klausur, Note 2)
Einführung in das Gesundheitsmanagement (Klausur, Note steht noch aus)
Allgemeine Didaktik (Hausarbeit)
Gesellschaftliche Bedingungen der Pädagogik (Hausarbeit)

Im zweiten Semester werde ich folgende Module belegen:
Soziologie (Aus dem ersten Semester, Klausur)
Gesellschaftliche Wandel und soziale Innovation (Klausur)
Geschichte und Theorien des Lebenslangen Lernen (Workbook)
Rahmenbedingungen des Gesundheitsmarktes (3. Semester, Klausur)
Didaktik und Methodik von E-Learning und digitalen Medien (3. Semester, Klausur)
Persönlichkeitspsychologie und Differentielle Psychologie (3. Semester, Workbook)
Und natürlich die zwei Hausarbeiten. 

Erkenntnisse: 
Das erste Semester war für mich auch ein herantasten, ein ausprobieren, was wie funktioniert und was ich anders machen sollte. Ich sollte direkt mit lernen anfangen, nachdem ich das Skript durchgearbeitet habe, und nicht erst wenn ich die Klausur schreiben will. Auch mit anderen Arbeiten sollte ich mich direkt befassen. Workbooks ziehe ich Klausuren vor (wenn es die Prüfungsform Workbook gibt, gibt es immer auch die Wahl eine Klausur zu schreiben), außerdem kann ich sie gut zeitnah machen, da sie nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Und ich sollte nicht darauf setzen, möglichst viele Module durchgearbeitet zu haben, sondern auch an die Prüfungen denken. Man könnte jetzt meinen, nachdem, was ich mir vorgenommen habe, habe ich das noch nicht richtig verinnerlicht :D Aber es ist ja auch nur eine Planung, die ich eh im Laufe des Semester anpassen muss ;)

Namaste <3

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