Montag, 25. Juli 2016

Die ersten 3 Monate zu viert

Mein Wochenbett und die ersten Wochen danach

Dieser Satz wird wahrscheinlich so oft gesagt von Eltern, dass viele ihn nicht mehr hören können:
Die Zeit vergeht so schnell! Jetzt ist die kleine Hummel schon 3 Monate alt.

Wie ich bereits in meinem Geburtsbericht erwähnt hatte war ich nur eine Nacht im Krankenhaus und bin dann nach Hause. Mein Mann war die ersten 2 Monate in Elternzeit. So konnte ich mich meinen Wochenbett und dem Stillen völlig hingeben.
Ich hab die ersten 3 Wochen mit der kleinen Hummel auf der Schlafcouch im Wohnzimmer geschlafen und dort auch die meiste Zeit des Tages verbracht. Ich hab mir dort alles wichtige hingeholt, so dass ich mich kaum von der Couch bewegen musste. Mein Mann hat in der Zeit fast alles gemacht wie z.B. den kleinen Indianer zur Tagesmutter gebracht, hat die Zeit zum Ausmisten genutzt und auch den kleinen Indianer ins Bett gebracht. Morgens war es immer so schön, wenn mein Mann und der kleine Indianer zu uns auf die Couch kamen und wir noch gekuschelt haben. So konnte ich das Frühwochenbett wirklich so erleben, wie es sein sollte. Ich würde es immer wieder so tun.
Das erste Mal unterwegs war ich bzw. wir als Familie am Vatertag in einen Park. Da hab ich erst mal gemerkt, wie schlecht meine Kondition geworden ist. Obwohl wir gar nicht so viel liefen, sondern eher entspannten. Nach 3 Wochen hab ich mich auch wieder in unser Familienbett gelegt. Ich hab mich plötzlich auf der Couch ganz einsam gefühlt. Obwohl ich dann abends noch Fernsehn schaute und mein Mann ja auch noch da war und wir Zeit für uns hatten. Aber irgendwie wollte ich nicht mehr auf der Couch schlafen. Also ging es für die kleine Hummel und mich ins Familienbett. Anfangs hat erst mein Mann den kleinen Indianer ins Bett gebracht und ich bin später mit der kleinen Hummel dazu. Da sie abends immer ihre Schreistunde hatte gingen wir dazu über zusammen ins Bett zu gehen und das brachte bei ihr Besserung. Manchmal muss man abends kurz mit ihr laufen, aber das wars auch. Ich bleibe mittlerweile meisten liegen und bin am Handy oder höre Hörbuch. Das hab ich schon in der Schwangerschaft gemacht. Wir möchten nicht, dass die Kinder alleine im Bett sind, da der kleine Indianer sich viel bewegt und die kleine Hummel sich noch nicht viel bewegen kann.
Ca. ab der 4. Woche haben wir auch öfters etwas unternommen und meine Kondition wurde immer besser. Mein Mann und ich haben die Zeit zu Zweit, aber auch für uns als Familie genossen. Es waren wunderschöne 2 Monate für uns alle.
Die Hebamme kam bis die kleine Hummel ca. 7 Wochen alt war. Anfangs kam sie tgl., nach einer Woche nur noch 2-3 mal die Woche und so ab der 4. Woche nur noch einmal die Woche. Wirklich gebraucht hab ich sie nur zu beginn, da ich etwas Probleme mit dem Wochenfluss hatte und auch in Stilfragen war sie eine gute Ansprechpartnerin. Außerdem hat es länger gedauert, bis der Nabel von der kleinen Hummel verheilt war. Er war zwar gut abgeheilt, aber leider nicht ganz abgefallen. So musste der Rest, da noch da war, quasi nochmal von vorne trocknen und abfallen. Das sie sich darum kümmern konnte ersparte mir den Gang zum Arzt. Außerdem sprach sie mit mir über die Geburt und wie es mir damit ging und über die aktuelle Situation mit zwei Kindern etc. Zum Ende hin kam sie aber eigentlich nur noch zum wiegen der kleinen Hummel. Sie hat im Gegensatz zum kleinen Indianer so gut und vor allem viel zugenommen. Das konnten wir bei jeden Wiegen kaum glauben, wie viel sie zugenommen hat :)
Seit 4 Wochen geht mein Mann wieder arbeiten und ich muss vieles alleine wuppen. In der vorletzten Woche bin ich immer mit gegangen wenn mein Mann den Indianer zur Tagesmutter gebracht und abgeholt hat. In der letzten Woche hab ich es dann alleine gemacht. Zum einem, damit ich mich organisieren kann, zum anderen damit der Indianer sich daran gewöhnt, dass der Papa nicht mehr da ist. In den 4 Wochen wo ich jetzt alleine bin klappt es mit beiden Kindern super. Wir hatten morgens noch keine schlimmen Zustände. Ich geh morgens immer eine Runde spazieren wenn ich den kleinen Indianer weggebracht habe und auch nachmittags gehen wir drei noch mal eine runde zusammen. Nachmittags und auch sonst merkt man es dann, wenn der kleine Indianer zu kurz kommt. Er ist sehr fürsorglich, er beschäftigt sich auch selbst. Aber er ist auch noch da und will auch Zeit mit uns. Das klappt mal besser und mal schlechter. Beide sind nicht immer gleich drauf und mal brauch der eine mehr Aufmerksamkeit und mal der andere. Auch die kleine Hummel kann mal zur kurz kommen und das zeigt sie auch. Es hat sich aber schon im letzten Jahr so ergeben, dass mein Mann sich mehr um den Indianer gekümmert hat und so ist er auch mehr auf den Papa fixiert.
Es ist echt unfassbar wie unterschiedlich sich Kinder entwickeln. Der kleine Indianer war z.b. lange ein kleines Neugeborenes und sehr ruhig und mit wenig Bewegungsdrang. Die kleine Hummel hat schon mit einer Woche ein Sit up auf den Schoss liegend gemacht, sie hat schon früh angefangen mit uns zu kommunizieren, sie hat schon seit sie ca. 8 Wochen alt ist Interesse an der Rainforest und macht schon lange Andeutungen zum drehen. Sie will sich viel bewegen, was sie natürlich noch nicht kann, seit ein paar Tagen hat sie Interesse an Büchern. Sie wird richtig nervös wenn ihr großer Bruder ein Buch anschaut und sie nichts sehen kann. Sie versucht zu robben und ist irrsinnig neugierig. Beim kleinen Indianer kam das alles viel später. Oder zumindest gefühlt. Die kleine Hummel war so schnell kein Neugeborenes mehr und ist schon ein richtiges Baby. Man muss aber auch ganz klar sagen, dass es mir diesmal ganz anders geht als nach der ersten Geburt und das kann ganz klar meinen Eindruck täuschen.
Andererseits ist es unfassbar wie ähnlich sich die Kinder sehen. Ich hatte zu Beginn oft das Gefühl, ich würde den kleinen Indianer wieder im Arm halten. Wobei man sagen muss, dass die kleine Hummel bei der Geburt 600g mehr gewogen hatte als der kleine Indianer. Wir nennen sie immer speckig. Das ist sie im Vergleich zum kleinen Indianer auch, aber nicht im Sinne von dick, sondern im Sinne von Babyspeckig.
Der kleine Indianer schaut sich verdammt viel von ihr ab und auch von uns im Umgang mit ihr. Das merkt man, wenn er seine Puppe versorgt. Auch wenn die kleine Hummel unruhig wird ahmt er meine Bewegungen beim Stillen nach und versucht sie quasi zu stillen. Er sagt dann auch die gleichen Sachen wie ich. Und er möchte natürlich gleich behandelt werden wie sie und verfällt dafür manchmal in die Babyhaltung. Dann macht er beim wickeln Babygeräusche nach oder weint wie ein Baby einfach so. Er möchte so getragen werden wie sie, er möchte gestillt werden oder er möchte so gehalten werden wie sie. Was aber kein Problem für uns ist. Wir machen das alles mit ihm bzw. akzeptieren dass, dass er so ist.
Mein Mann hat von Anfang an ein gutes Verhältnis zur kleinen Hummel, da er sich wie selbstverständlich auch um sie kümmert. Das fällt dem kleinen Indianer irgendwie am schwersten, wenn sein Papa was mit ihr macht. Dann sagt er schnell, ich soll sie stillen oder das sie gestillt werden will. Seit dem mein Mann arbeiten geht habe ich das Gefühl, dass die kleine Hummel ihn vermisst und auch froh ist, wenn er wieder zuhause ist und mit ihr etwas macht.
Wir haben uns gut eingelebt. Natürlich gibt es auch mal Höhen und Tiefen bzw. läuft es mal besser und mal schlechter, aber das gehört dazu und ist nicht schlimm, sondern normal.

In folgenden Berichten werde ich euch von unserer Stillbeziehung und anderen interessanten Aspekte aus dem Leben mit 2 Kindern erzählen.

Eure Franzi

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