Samstag, 2. August 2014

Meine erste Schwangerschaft

Unser Glühwürmchen

(VORSICHT: LANG!!! :))

Meine Schwangerschaft war lange von uns geplant. Von Beginn an unserer Beziehung waren wir uns sicher:
Wir wollen Kinder haben.
Wir mussten so lange warten, denn wir wollten ganz bewusst und geplant ein Kind bekommen, wenn es passt.
Als wir im April 2011 zusammengezogen sind und unmittelbar danach unsere Hochzeit planten, planten wir auch direkt meine erste Schwangerschaft. 
Wir überlegten uns, wie lange ich noch die Pille nehmen sollte/wollte und ab wann ich sie absetzen sollte/wollte.
Außerdem ging ich noch mal zu dem ein oder anderen Arzt, um bestimmte Dinge vor der Schwangerschaft abklären zu lassen bzw. behandeln zu lassen, was während der Schwangerschaft nicht mehr ging oder es eben gut war, dass dies erledigt war.

Im September ging ich dann auch zum Frauenarzt, um unseren Kinderwunsch zu besprechen. Dort wurden meine Impfungen aufgefrischt.
Leider musste ich dann wegen der MMR-Impfung noch 3 Monate warten, bis ich auch wirklich schwanger werden durfte. Und ich nahm ab da an Folsäure ein.

Also mussten wir noch warten, bis Ende Dez., dann waren die 3 Monate Frist abgelaufen. Zu dem Zeitpunkt waren wir bei meinem besten Freund zu Besuch, im Januar waren wir mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt, im Februar erst recht, also hatten wir so richtig Zeit zum üben erst ab der Hochzeitsnacht :)

Als ich endlich schwanger wurde, wurde ein langer Wunsch von uns erfüllt.
Zum Glück hat es ab dem Zeitpunkt, wo wir uns voll darauf konzentrieren konnten, nämlich mit der Hochzeit, auch quasi direkt geklappt.
Wenn man es genau nimmt, ist der kleiner Indianer kein Hochzeitsnachtkind. Er muss in der Woche nach der Hochzeit entstanden sein. Aber schöner ist es ja doch, es so zu sehen :)
Wir, für immer durch unsere Ringe verbunden, und gleich dazu für immer in unserem ersten Kind vereint.
Hach, wie schön! <3

4 Wochen nach der Hochzeit dachte ich, ich müsste meine Regel bekommen, es tat sich aber nichts. Ich hatte nur Unterleibsschmerzen.
Also kaufte mein Mann einen Schwangerschaftstest und abends nach der Arbeit machte ich den Test zuhause. Er war dabei.
Damit es keine Missverständnisse geben konnte, kaufte mein Mann einen digitalen Test, wo klar und deutlich drauf stand, ob man schwanger war oder nicht.
In der Beschreibung stand, dass es bis zu 3 Minuten dauern könnte, bis das Ergebnis angezeigt wird.
Oh mein Gott, so lange.
Ich dachte:
„So wie ich mich kenne, werden wir auch genau so lange hier sitzen und warten müssen" :)
Ich hatte grade drauf gepinkelt, steckte die Kappe wieder drauf, sah die Eieruhr und legte den Test auf der Badewanne ab, schaute einen Moment nicht hin (Mein Mann und ich redet irgendwie miteinander, ich weiß aber nicht mehr genau was) und schon erschien das Wort „schwanger“ 
auf dem Display.
Ich wurde ganz hysterisch:
„Schatz schau mal, ich bin schwanger!“
Dann überkam uns beide für eine kurze Sekunde die Angst:
„oh mein Gott, wir werden Eltern! Schaffen wir das? Können wir das noch rückgängig machen?“ 
und im nächsten Moment überkam uns die Freude und die Tränen. 
Endlich hatte sich unser Wunsch erfüllt. 
Wir küssten uns.

Ich sagte meinem besten Freund, meiner Schwester und einer sehr guten Freundin sofort Bescheid und Marcel seinem besten Freund.
Ansonsten wollten wir erst mal zum Arzt und es abklären lassen, bevor wir es weiter erzählten. Das war gar nicht einfach, die Klappe zu halten :)

Ich rechnete noch einmal nach, wie weit ich sein müsste bzw. wann das Kind wohl entstanden war und bemerkte, dass ich schon eine ganz Woche drüber war mit meiner Regel!!!
Uppps…
Keine Ahnung, wieso ich dachte, ich müsste meine Regel jetzt erst bekommen. Aber ich war ja noch recht früh in der Schwangerschaft und die eine Woche machte schon was aus. Ich denke, dass hat sich irgendwie unbewusst bewusst eingeschlichen, um mich vor gewissen Sorgen zu schützen sozusagen.
Aber als ich dann genauer über mich nachgedacht hatte, wunderte ich mich, dass ich es nicht schon vorher gemerkt hatte.
Meine Brüste wurden straffer und empfindlicher,
ich hatte eine andere Ausstrahlung 
und ich wurde auch schon hie und da Empfindlicher mit Gerüchen und Essen,
hatte auch hie und da gewisse Übelkeit z.B. morgens beim Aufstehen mit Schwindel, aber noch nicht so schlimm.
Und ich hatte schon ein paar Tage Unterleibsschmerzen wie bei der Menstruation und war megalaunisch (aber gut, das bin ich eigentlich immer bzw. kann ich immer sein :))
Und vor allem:
Ich hatte die letzten 1-2 Wochen von da an verdammten Heißhunger auf Mettbrötchen gehabt lol
Ohne Mist, ich brauchte jeden Tag ein oder manchmal sogar zwei Mettbrötchen. Mit Zwiebeln. Gaaaaanz wichtig. :)
Zwiebeln vertrug ich überings in Laufe der Schwangerschaft nicht mehr genauso wie Bratwurst. Ansonsten, hatte ich nicht so schlimme Probleme mit Lebensmittel und wie ich sie vertrug.
Ich hatte kurz vorher auch Nachtdienst gehabt und war von dem ungewohnt kaputt. Also ich hab den eh nie so gut verkraftet, aber diesmal war ich echt kaum aus den Bett zu bekommen.
Arbeiten. 
Schlafen.
Mettbrötchen essen.
Arbeiten. 
usw.
:)

Eine Woche vorher waren wir auf einer Taufe. 
Ich fühlte mich nicht gut und eine Bekannte, die damals vor kurzem selbst ein Kind bekommen hatte, sagte zum Abschied zu mir: 
ihr Kind würde ja bestimmt bald Konkurrenz bekommen. 
Sie wusste ja, dass wir ein Kind wollten.
Aber später erklärte sie mir, dass sie mir an diesem Tag angesehen hat, dass ich schon schwanger war. 

Wir sind also montags zu meinem Frauenarzt gefahren. Die war nicht da und ich wurde zum Vertretungsarzt geschickt.
Das war das Beste, was mir je bezogen auf meinen Frauenarzt hätte passieren können.
Eigentlich wäre ich gerne schon am Wochenende irgendwie zum Arzt gegangen, weil mir auch die Unterleibsschmerzen sorgen bereiteten. Aber ich erfuhr dann, dass sich z.B. die Bänder dehnen und man deswegen diese Unterleibsschmerzen hat und war beruhigter. 
Wir mussten dort lange warten, da wir ja keinen Termin hatten. Mit dem vaginalen Ultraschall wurde uns die Schwangerschaft in der 6. Woche bestätigt.
Mein Frauenarzt nahm es für selbstverständlich, dass ich jetzt weiterhin zu ihm kommen würde und ich habe auch danach meinen Frauenarzt nie mehr gewechselt.
Ich wollte nie einen Mann als Frauenarzt haben und jetzt ist er der Beste Frauenarzt, den ich je hatte :)

Als erstes sagte ich auf der Arbeit Bescheid. Als Krankenschwester finde ich das irrsinnig wichtig. So vieles gab es auf einmal für mich zu beachten.
Ich verheimlichte es überings nicht. Für mich gabs damals die Option, dass ich unser Kind verlieren könnte, nicht. Klar, hab ich mal drüber nachgedacht, aber keine richtige Sorge gehabt. Ich wusste, ich werde unser Kind nicht verlieren.
Ich persönlich finde auch, ein Kind kann man immer verlieren, ob am Anfang der Schwangerschaft oder am Ende oder danach. Deswegen find ich darin nichts schlimmes, es gleich jedem zu erzählen bzw. es nicht zu verheimlichen.
Nach der Arbeit riefen wir beide unsere Eltern an.
Ich hatte zuerst meinen Dad am Telefon und empfing ihn mit dem Satz:
„ich hab euch eine freudige Mitteilung zu machen“
und bevor ich den Satz richtig aussprechen konnte, hörte ich meinen Dad sagen:
„du bist schwanger!“ ;)
Wir hatten uns noch bei unserer Hochzeit drüber unterhalten, dass wir bald ein Kind haben wollten.
Meine Mom war nicht im Zimmer, bekam also nichts mit. Mein Dad gab meiner Mom den Hörer mit dem Satz:
„Unsere jüngste Tochter. Sie hat dir eine freudige Mitteilung zu machen!“
und meine Mom antworte sofort:
„sie ist schwanger!“ hihi

Obwohl es so lange geplant war, passiert es mir teilweise heute noch, dass ich gefragt werde, ob wir nur geheiratet haben wegen dem Kind bzw. ob die schnelle Schwangerschaft nach der Hochzeit so geplant war.
Erstes kann ich verneinen, denn wer ein bisschen rechnen kann, findet heraus, dass die rechnerische erste Woche der Schwangerschaft eine Woche vor der Hochzeit war (Bei Rechnung ab ersten Tag der letzten Regel) und tatsächlich in der Woche nach der Hochzeit (also ab dem möglichen Eisprung) und so kurzfristig plant ja keiner ne Hochzeit bzw. wir haben ja schon viel früher damit angefangen.
Naja und Zweites sieht man zwar nicht auf dem ersten Blick, kann ich aber auch verneinen =)

Erst ging es mir noch ganz gut. Ich hatte die Beschwerden, die ich auch hatte, bevor ich wusste, dass ich schwanger war. Also noch sehr erträglich. Das änderte sich aber schnell.

Denn dann kam die richtige morgendliche Übelkeit über mich.
Hilfe, hab ich gelitten.
Wenn ich nicht spätestens beim Aufstehen erbrechen musste, dann überkam es mich schon vorher, wo ich es manchmal grad noch so zur Toilette schaffte (selten aber auch nicht). Meistens ging es mir danach gut.
Aber manchmal war es damit nicht gut und ich musste im Laufe des Tages häufiger Erbrechen. Das knockte mich manchmal komplett aus, weil es mir dann auch insgesamt schlecht ging mit Kopfschmerzen und Schwindel etc.
Einmal hatte ich das ganz schlimm, dass ich wirklich den ganzen Tag erbrach. Manchmal war es zwar mit einem Mal nicht gut und ich musste in dem Moment mehr erbrechen, aber irgendwann war es dann gut, das eine mal nicht. Also bin ich auch zum Arzt.
Mein Frauenarzt testete meine Schilddrüsenwerte und ich hatte tatsächlich eine latente Unterfunktion. Aber ob beides wirklich zusammenhing oder nur Zufall war, weiß keiner.
Mein Frauenarzt gab mir folgende Tipps:
Ich soll was zu Essen am Bett haben und essen, bevor ich aufstehe.
Ich sollte Nüsse vorm Aufstehen knabbern,
Ingwertee trinken bei langanhaltender Übelkeit,
genauso wie draußen an der frischen Luft spazieren gehen
oder kalten Sprudel mit Zitrone trinken.
Und er verschrieb mir Nux vormica D4 homöopathische Tropfen.
Mir war das nicht klar, also das sie homöopathisch waren und ich wusste auch erst viel später, dass Homöopathie auch kritisch betrachtet wird und als nicht wirksam, da der "Wirkstoff" so verdünnt wird, dass gar nichts mehr von dem „Wirkstoff“ erhalten ist.
Mir helfen die Tropfen heute noch und seitdem ich sie habe, ist sogar meine allgemeine Übelkeit, die ich seit meiner Kindheit habe, viel weniger geworden.
Wenn es hilft, auch wenn es psychisch ist, ist es für mich vollkommen okay, Hauptsache es hilft (natürlich entsprechend der Symptome/Erkrankung).
Mit der Zeit bemerkte ich auch, dass wenn ich es morgens langsam angehen ließ und vor dem Aufstehen wirklich etwas aß, dass ich dann manchmal besser mit der Übelkeit klar kam.
Ich war mit meiner Schilddrüsenunterfunktion noch beim Hausarzt, der einen kompletten Organultraschall und Laborscreening gemacht hat und mich immer wieder zur Einstellung der Schilddrüsenwerte kontrollierte.
Ich kann mich noch erinnern, wie wir in dieser Zeit der vielen Übelkeit einmal bei Freunden übernachtet haben und einmal war auch mein bester Freund mehrere Tage bei uns.
Ich hab das einfach ganz offen thematisiert, dass sie sich nicht wundern brauchen, wenn sie Geräusche aus dem Bad hören. Verhindern kann ich das ja eh nicht, dass dann in so einer Situation andere das mitkommen und es ist halt eben, wie es ist, daran konnte ich jetzt auch nichts ändern. Zum Glück hat ja auch in dieser Situation jeder Verständnis dafür :)
Und auch relativ am Anfang waren wir auf der Kommunion meiner Nichte. Dafür mussten wir aber etwas fahren. Wir hatten uns extra was zu essen mitgenommen, damit es mit meiner Übelkeit besser wurde, aber ich weiß noch, wie mir mein Mann zu schnell fuhr und ich quasi ständig spürte, wie mir alles hoch kam. Wir fuhren über die A3 und die hat streckenweise auch Huckel, also das man quasi ständig so ein bisschen hüpft beim Fahren.
Aber auch Bus fahren war da nichts für mich.
Auto fahren konnte ich anfangs noch gut selbst, hatte ich aber dann schnell, obwohl ich gar nicht so einen großen Bauch hatte, abgelegt. Ich war irgendwie eingeschränkt in meiner Bewegung und bin nicht mehr gerne gefahren.

Auf der Arbeit war es jetzt entspannter. Nicht mehr in der Pflege zu arbeiten, kein Nachtdienst mehr und auch Früh- und Spät zu anderen Zeiten. Aber ich musste trotzdem ran und einiges machen. Oder zumindest war sogar das sehr viel für mich. Wenn ich nach Hause kam, egal wie es gelaufen war, war ich trotzdem fix und fertig.

Zwei Wochen nach dem ersten Frauenarztbesuch bin ich wieder zum Frauenarzt gegangen zur Kontrolle des Herzens, ob es schlug.
Es schlug!
Wahnsinn!
Ich bekam meinen Mutterpass, wurde aber vom Ultraschall her eine Woche zurückgestuft.
Ab da an war der kleine Indianer aber immer eine Woche weiter entwickelt als errechnet. Da hätten wir uns die Korrektur auch sparen können :)
Ich hab für mich auch immer mit dem ursprünglichen ET gerechnet.
Bei diesem Arztbesuch wurde auch meine Blutgruppe bestimmt und ein Antikörpersuchtest gemacht. Außerdem auch nach einer möglichen Röteln-Infektion, Chlamydien-Infektion und einer Syphilis-Infektion getestet.
Bei diesem Ultraschall ist ein Bild entstanden, auf dem unser der kleine Indianer aussieht wie ein Würmchen. Deswegen nannten wir ihn ab da an liebevoll: „Glühwürmchen“ (wobei ich heute beim Betrachten des Bildes eher an eine Raupe denken würde ;))
Blut abnehmen war ja vorher überhaupt nicht mein Ding. Aber in der Schwangerschaft allgemein und auch wegen meiner Schilddrüse wurde mir ab da so oft Blut abgenommen, dass es für mich nichts mehr Besonderes ist. Oder zumindest nicht mehr so schlimm, wie vorher =) Man lernt damit zu leben :)

Das schönste Ultraschallbild bekamen wir in der 11. SSW. Da passte er noch in voller Größer auf den Schall und man konnte alles ganz genau sehen:
Die Arme, 
die Beine, 
Händchen 
und Füßchen.
Das war auch der Ultraschall mit dem ersten großen Screening. Mein Frauenarzt war aber immer sehr gründlich und schaute sich Organe und alles drum und dran bei jedem Besuch an. Ich fühlte und fühle mich bei ihm sehr wohl und gut aufgehoben und, was grad in einer Schwangerschaft sehr wichtig ist, sehr sicher.
Bei diesem Ultraschall äußerte mein Frauenarzt das erste Mal die Vermutung, dass es ein Junge werden könnte, aber erst mal noch sehr vorsichtig und ohne Gewähr.
Aber ich wusste von Anfang an, dass es ein Junge werden würde.
Wir wollten und wollen in Zukunft auch immer das Geschlecht wissen. Dafür sind wir viel zu neugierig, auf sowas kann ich nicht Monate lang warten :)

In der 15. SSW stand ein Ärzte-Konzert an. 
Dies hatte ich geplant, bevor ich wusste, dass ich schwanger bin. Zum Glück bin ich eh nicht der Innenraumtyp. Wir hatten also Sitzplätze. Ich machte mir aber keinen Kopf, ging dort hin und hatte Spaß. Ich konnte nicht ganz so abgehen, wie sonst und musste mich sogar teilweise hinsetzen, weil ich nicht mehr stehen konnte.
Aber dem Kleinen Indianer hat es sichtlich gefallen. Denn einen Tag später zuhause, ruhig im Bett liegend belohnte er mich mit seinen ersten Tritten, die ich spüren konnte.
Von da an, konnte ich ihn jeden Tag spüren. Allerdings musste ich manchmal dafür Ruhe finden bzw. hat es mir Kraft gegeben, wenn ich mir kurz Ruhe gesucht hab und in mich gehorcht hab, um auf seine Tritte zu warten.

Ab meiner nächsten Kontrolluntersuchung in der 20. SSW konnten auch 3D-Bilder gemacht werden. Allerdings sah der 3D-Ultraschall in Echtzeit, während der Schall durchgeführt wurde, viel besser aus als später auf dem davon gemachten Bild. Dort wurde auch das zweite große Screening gemacht.
Bei diesem Ultraschall nuckelte unser Sohn währenddessen am Daumen.
Das war so nicht geplant, also Zufall, aber mein Mann war bei den zweiten und dritten  großen Screening jeweils dabei. Außer beim allerersten Termin zur Bestätigung der Schwangerschaft auch, war er nicht bei den Vorsorgeuntersuchungen dabei. Ich hatte sie meistens morgens, da musste er sich extra frei nehmen, um mitkommen zu können. Das ging natürlich nicht so oft.
Zu dieser Zeit gönnte ich uns auch die ersten Babysachen. Ich bestellte ein neutrales Erstlingsset, obwohl ich wusste, dass das Outing „Junge“ stimmte. Aber man weiß ja nie und auch für nächste Kinder ist ja etwas neutrales auch mal nett, da weiß man ja auch nicht, was es denn dann wird =)

In der Zwischenzeit kauften wir auch endlich etwas Zubehör :)
Eine Autoschale „Römer Baby Safe plus 2“. Die kauften wir uns, weil sie damals im Test gut abgeschnitten hatte (ich glaube sogar Testsieger war, ich kann mich aber auch irren) und einen 5-Punkt-Gurt hat, was wir besser und sicherer fanden als einen 3-Punkt-Gurt. Wo wir sie jetzt in Benutzung hatten kann ich sagen, auf jeden Fall ist das Sonnenverdeck blöd, denn man kann es überhaupt nicht so weit nach vorne machen, dass es wirklich gegen die Sonne schützt. Man könnte auch sagen:
Es ist sinnlos.
Da muss ich mir beim nächsten Kind etwas anderes einfallen lassen.
Außerdem kauften wir uns ein billiges Babyphone von Reer. Damals dachte ich, es macht keinen großen Unterschied, ob teuer oder billig. Aber zufrieden waren wir nie damit. Es gab oft nur ein Rauschen/Brummen wieder, ohne dass man hören konnte, was genau das Kind für Geräusche machte.
Erst als der Indianer 1 1/2  Jahre alt war, entschieden wir uns, dass berühmte Angelcare Babyphone zu kaufen und sind davon begeistert :)
Und wir kauften uns auch den Angelcare-Windeleimer. Dieser ist etwas umweltfreundlicher, weil man den Schlauch nicht eindreht, nach dem man eine Windel reingesteckt hat, sondern eine Klappe hat, die alles verschließt. Und er hält den Geruch genauso weg. Zumindest haben wir diese Erfahrung gemacht.
Eine große Anschaffung war auch unserer Kinderwagen. Durch Zufall bin ich auf den „Zekiwa Alu Speedy“ gestoßen, da er in einem Test sehr schadstoffarm abschnitt. Ich hatte nicht danach gezielt gesucht, ich mach mir darum jetzt nicht unbedingt gezielt Gedanken, auch bei allem, was wir kaufen, aber da wir diese Information jetzt schon mal hatten, wollten wir diese auch nutzen. Außerdem fand ich im vom Design her aufgefallen/anders.
Ich hab unseren Kinderwagen geliebt. 
Unten im Korb konnten wir super viel unterbringen, 
eine Wickeltasche, wenn auch eine kleine, war dabei, 
durch 4 Räder, aber vorne beweglich, konnte man ihn super einfach händeln und fahren. Man fuhr wie auf Wolken. 
Mit ihm unterwegs sein machte Spaß. 
Er sah so schön und anders aus als die anderen Kinderwägen (Beige/Braun, aber Verdeck war weiß mit grünen und beigen Blumen).
Leider Gottes hatten wir nur gute 3 Monate Freude an ihm, danach wurde er uns geklaut :( Ich hab ihn echt geliebt und trauere ihm wirklich jetzt noch nach.
Achja, da der kleine Indianer im Herbst/Winter auf die Welt kommen sollte, kauften wir für die Autoschale auch den Wallaboo-Fußsack. Das war auch ein tolles Gadget, das wir wirklich gut benutzt haben und gebraucht haben. Ich fand es richtig schade, als es wärmer wurde und der Indianer auch noch zu groß für den Sack wurde. 
Ich kaufte noch sehr viel ein lol 
Auch zu viel. 
Aus irgendeinem Grund deckte ich mich komplett mit allem ein, was man für die Flaschenfütterung braucht. Hab ich da vielleicht schon das Stillen innerlich abgelehnt/entschieden, wie es laufen wird? Dazu komm ich noch später :)
Inzwischen kaufte ich auch die ersten gebrauchten Jungenklamotten, auch ohne dass das Outing bis dahin sicher war. Ich konnte es einfach nicht abwarten und ich war mir sehr sicher, dass es ein Junge werden würde.

Als sich dann in der 24. SSW endgültig entschied, dass es ein Junge werden würde (ich weiß, laut Ultraschall und ohne sonstige Überprüfung darf man ein genanntes Outing niemals glauben, per Ultraschall kann und darf sich der Arzt immer vertun) brach für mich damals ein bisschen die Welt zusammen. Auch wenn ich mir darüber schon die ganze Zeit klar war, hatte ich doch gehofft, ich irre mich und es wird ein Mädchen.
Ich hatte eigentlich immer ein Mädchen haben wollen. Darum direkt gings auch nicht.
Ich konnte mich als Jungen-Mama überhaupt nicht vorstellen. Sowas kann vielleicht nicht jeder verstehen und ist auch schwer zu erklären.
Ich dachte, ich könnte mit bestimmten Dingen in der Erziehung nicht zu Recht kommen. Ich könnte Dinge, Sorgen, die er mir als Junge erzählt, nicht mit ihm besprechen, ihm nicht helfen, weil ich das alles nicht kenne/mich da hineinversetzen könnte. Ich brauchte wirklich lange, um damit zu Recht zu kommen. Aber letztlich hab ich einen totalen Mamabezogenen Jungen bekommen und meine Sorge wurde dann, als er da war, einfach weggeblasen. Dennoch möchte ich persönlich wenigstens ein Mädchen in meinem Leben bekommen :)
Bei dieser Vorsorgeuntersuchung wurde bei mir auch das erste CTG gemacht. Eigentlich wurden es in der Praxis meines Frauenarztes ab der 25. SSW gemacht, aber man versuchte es trotzdem bei mir und es gelang auch.
Danach wurde jedes CTG meine Ruhestätte. Ich genoss es total, den Herzschlag zu hören, immer schön im Rhythmus, da zu liegen und ihm zu lauschen und umso weiter ich in der Schwangerschaft voran schritt, umso mehr protestierte mein kleiner Mann beim CTG.
Lustig war es auch, wenn er Schluckauf hatte, während ich am CTG hing.
Bei mir fand man auch bis auf einmal sofort den Herzschlag von ihm ohne lange suchen zu müssen.
Es wurde bei dieser Voruntersuchung auch auf eine Hepatitis-Infektion getestet.

Meine Übelkeit hatte mich langsam verlassen. Allerdings wurden jetzt meine Rückenschmerzen schlimmer.
Die hatte ich von Anfang an. Immer auszuhalten, aber um so weiter ich in der Schwangerschaft voran schritt, umso schlimmer wurden sie.
In der 24. SSW war ich dann so weit, dass ich auch gesagt habe, ich kann nicht mehr arbeiten gehen, ich konnte mich kaum noch bewegen. Ich lag den ganzen Tag auf der Couch, war froh, wenn ich es mal schaffte grob durch zu saugen und wenn wir sagten, wir wollen was unternehmen, auch kleine Sachen, musste ich es schnell abbrechen. Ich konnte auch nicht lange sitzen, nur liegen half mir wirklich.
Zum Schluss der Schwangerschaft konnte ich manchmal noch nicht mals mehr aufstehen und hab mir teilweise erwünscht, dass unser Sohn endlich kommen würde, damit die Schmerzen aufhörten.
Ich wurde vom Frauenarzt zum Orthopäden überwiesen, wo ich dann 6x in 3 Wochen Krankengymnastik bekam.
Für den Moment war es immer sehr schön, aber langfristig gesehen brachte es mir nicht viel. Ich sollte mir auch eine Wärmflasche auf den unteren Rücken, wo die Schmerzen meistens am schlimmsten waren, legen.
Aber letztlich wurde mir gesagt, ich müsste damit leben und es wird besser, wenn das Kind da ist.

Die Tritte wurden immer mehr. Es war so wunderschön, wie ich teilweise morgens wach wurde und dann noch eine Zeit lang  da lag und die Tritte genoss.
Aber natürlich war es nicht immer nur schön.
Ich kann mich an einem Tag erinnern (das war glaub sogar der Tag, wo ich auch mit meinen Rückenschmerzen nicht mehr klar kam) da hat der Kleine immer so doof nach unten getreten, so dass es sich anfühlte, als würden gleich ein Füßchen unten rausschauen.
Dass er gegen Organe getreten hat, hatte ich auch nur ein oder zwei Mal, so dass der Magen zum Beispiel weh tat. Das ist schwer zu beschreiben =)
Aber ein tolles Ereignis ist es dann auch noch mal, wenn der eigene Mann die Tritte endlich von außen spüren kann.
Mein Mann lag schon immer viel auf meinen Bauch und als ich die Tritte anfing zu spüren, sagte er, er spürt nichts. Das ist ja auch normal, dass man die Tritte von außen erst später fühlen kann als wie die Frau sie von innen spürt.
Dann fing ich gezielt an, ihn auf meinen Bauch liegen zu lassen, wenn ich was spürte. Er sagte immer, er spürte nichts.
Irgendwann fragte ich ihn mehr aus und wollte wissen, ob da nichts anders ist in meinen Bauch im Gegensetz zu früher, als ich nicht schwanger war und er auf meinen Bauch lag. Da sagte er doch, er würde plötzlich so eine Art Blubbern wie Bläschen die aufsteigen spüren.
„Ja Schatz, genau das sind die Bewegungen unseres Kindes!“ Hihi
Später war es aber gar nicht mehr lustig. Da hat der kleine Mann so doll getreten, dass er quasi seinen Papa vom Bauch weggetreten hat. Das war echt heftig. Er hat immer rebelliert, wenn mein Mann sich mit dem Kopf auf meinen Bauch gelegt hat.
Aber als Frau kann man ja noch mehr spüren, als nicht nur die Tritte. Z.B. wo und wie das Kind liegt. Ich fand es ganz erstaunlich, wenn mir andere schwangere Frauen erzählten, dass sie genau wüssten, wo das Händchen war und wo der Po war usw. Gut, das konnte ich oft nur erraten. Also wo alles genau liegt.
Lustig war es aber echt später zum Schluss, wenn ich auf der Seite gelegen habe und er hat sich immer dann in die obere Hälfte meines Bauches eingekuschelt.
Oder z.B. die Querlage konnte ich immer gut unterscheiden von den anderen Lagen. Aber ob er jetzt in der Schädellage oder Beckenendlage lag, dass konnte ich nur schwer unterscheiden.
Toll war es auch immer, wenn er sich quasi fließend bewegt hat und man einfach nur zugeschaut hat. Das sah dann oft von außen so aus, als wäre da eine Kugel in meinem Bauch, die von innen gegen die Bauchdecke gedrückt und bewegt wurde.

Ab der nächsten Vorsorgeuntersuchung in der 28. SSW lag unser Sohn nur noch in der Beckenendlage. Natürlich konnte ich manchmal zu Hause spüren, dass er anders lag, aber meistens dann Quer, Schädellage hab ich ab da bewusst nicht mehr wahrgenommen.
Meine CTGs waren auch immer unauffällig, bis auf Übungswehen, die ich auch manchmal dezent merken konnte.
Bei dieser Vorsorgeuntersuchung konnte der Arzt das erste Mal Haare von unserem Sohn im Ultraschall erkennen.

Mein Bauch wuchs natürlich auch, aber mir ja  zu wenig :)
Ich war in einer Gruppe mit Mamas, die alle ihren Termin im November hatten und so viele hatten schon so viel mehr Bauch als ich. Bei mir kam so richtig der Dicke Bauch erst so in den letzten 10 Wochen der Schwangerschaft, vorher war er doch noch sehr klein. Ich hatte auch erst sehr spät Probleme mit auf die Füße schauen, wenn ich stand und grade runter schaute und auch Schuhe anziehen wurde erst in dieser Zeit ein Problem.
Ich wollte immer den dicksten Bauch haben, denn ich zeigte gerne, dass ich schwanger war, stellte meinen Bauch immer gerne in den Mittelpunkt und betonte ihn.
Umstandsmode trug ich schon relativ schnell, als ich noch gar nicht viel Bauch hatte, weil es mir irgendwie unangenehm war und drückte, wenn ich normale Hosen an hatte. In normalen Hosen fühlte ich mich nicht mehr wohl.
Und meine übliche Unterwäsche gefiel mir auch nicht mehr. Bei den BHs versteh ich das noch, ich trug lieber welche ohne Bügel, die Brüste werden ja auch empfindlicher, aber ich trug auch nicht mehr gerne meinen Üblichen „Höschen“.

In der 35. SSW machten mein Mann und ich auch ein Babybauchshooting. Das war eins der beiden Male, wo ich später zuhause Lag und Übungswehen hatte. So ein Shooting ist schon anstrengend, aber schön. Während der Schwangerschaft hab ich natürlich regelmäßig selbst Bilder von meinem Bauch gemacht, aber eher so nebenbei. Im nachhinein hab ich viele Inspirationen bekommen, wie man sowas "schöner" gestalten kann. 
Aber einen Bauchabdruck zum Beispiel haben wir nicht gemacht. Das ist zwar so ganz schön, aber was man dann damit machen soll, wussten wir auch nicht so recht, da fanden wir Fotos schöner.

Ich hatte unterschiedliche Gefühle, was der Zeitpunkt angehen würde, wann unser Sohn sich auf den Weg in unsere Welt machen würde.
Erst dachte ich, er würde verhältnismäßig früh kommen und hatte den Drang alles fertig zubekommen.
Aber kurz drauf schwang es um, so dass ich das Gefühl hatte, er würde sich alle Zeit der Welt lassen.
Wäre er nicht kurzfristig geplant per Kaiserschnitt gekommen, hätte ich ihn, da bin ich mir ganz sicher, übertragen und ich denke, ich hätte sogar eingeleitet werden müssen. So ist es häufig bei uns in der Familie gewesen.
Aber egal, wie mein Gefühl war, ich wollte alles fertig haben und hatte im letzten Drittel der Schwangerschaft einen Riesengroßen Nestbautrieb. Ich dachte, wir bekommen nie alles fertig, bis der kleine Indianer da sein wird =) Aber das hieß auch, dass ich Dinge machen musste, die gar nicht zwingend nötig waren, es aber dennoch schön war, wenn sie bis zur Geburt fertig gewesen wären. Es ließ mir keine Ruhe, wenn man so will.
Viele Sachen kauften wir bei Ikea oder Ebay und Klamotten kauften wir zwar auch neu, aber auch sehr viel gebraucht. Wir bekamen auch vieles geschenkt, grad von meiner Schwester.

Bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung in der 31. SSW war auch schon das dritte große Screening.
Wir ließen überings keine Nackenfaltenmessung machen. Mein Frauenarzt ist auch Feindiagnostiker und vermaß sie für sich, sagte uns dann auch, dass alles okay wäre, wäre etwas nicht okay gewesen, hätte er uns das wahrscheinlich nicht gesagt, weil wir es ja nicht wissen wollten.
Wir wollten nicht in die Situation kommen einen Amniosynthese machen lassen zu müssen, weil wir da schon ein großes Risiko drin sahen, das was hätte passieren können. Wir sahen da ein größeres Risiko drin, dass wir unser Kind dann evtl. hätten verlieren können oder schädigen können, als das es uns Gewissheit darüber bringen würde, was mit dem Kind nicht stimmt oder eben doch alles stimmte.
Beim Feindiagnostiker an sich waren wir auch nicht. Ich wusste damals nicht, dass mein Arzt einer ist und es quasi jedes Mal mitgemacht hat. Ich fühlte mich nur irre wohl bei ihm und fand ihn sehr genau, weswegen ich so zufrieden war und es nicht für nötig hielt.

Bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung in der 34. SSW konnte mein Frauenarzt Locken im Ultraschall erkennen. Und unser kleine Indianer hat tatsächlich von Anfang an Locken.
Bis vor ein paar Monaten waren seine Haare noch so kurz, da konnte man die Locken gut glatt bürsten, da seine Haare auch sehr dünn sind. Jetzt wird er langsam immer mehr ein Lockenkopf :)

An dem Tag des Babybauchshootings hatten wir unseren Geburtsvorbereitungskurs für Paare über zwei Tage am Wochenende. Ich hab mich ja durch meine Ausbildung und in der Zeit, wo Baby bei uns Thema wurde, damit beschäftigt und schon gut Ahnung gehabt, aber für meinen Mann fand ich das auch wichtig.
Ich hatte auch Probleme wegen dem Schichtdienst über längeren Zeitraum zu einem Geburtsvorbereitungskurs zu gehen.
Aber mein Fazit nach diesem Crash-Kurs war:
Nie wieder so.
Man muss sich vorstellen, alles was man in einem „normalen“ Geburtsvorbereitungskurs über Wochen ausführlich durch nimmt, wurde uns in zwei Tagen reingestopft, dementsprechend auch nicht so intensiv, und am zweiten Tag nahm die Kreissaalführung auch viel Zeit weg.
Wobei die Kreissaalführung war echt positiv, dass die mit dem Kurs gemacht wurde, weil wir uns sparen konnten, nochmal wegen der Führung hinzugehen (wir machten den Kurs in dem Haus, wo ich auch entbinden wollte).
Wir waren so rund 7 Paare und soweit ich mich erinnere, hat die Hebamme vorne gestanden und Frontalunterricht gemacht, natürlich auch mal Fragen gestellt und beantwortet und wir haben auch Entspannungsübungen gemacht, aber gefallen hat mir das insgesamt dann doch nicht.
Das nächste Mal muss ich einen richtigen Kurs machen.
Dadurch, dass wir auch nur Paare waren, war da irgendwie auch nicht viel mit anderen Mamas kennen lernen.

Das Gleiche ist überings auch mit Schwangeren-Sportkursen.
Hab ich alle nicht gemacht wegen meinen Schichtdienst. Dabei hätte es mir mit meinem Rücken sicherlich gut getan.
Bei der nächsten Schwangerschaft möchte ich auf jeden Fall die Schwangerschaftsgymnastik machen, Wassergymnastik für Schwangere und Yoga für Schwangere.
Mittlerweile wird sogar Sport mit nicht mehr so großen Einschränkungen und auch der gewohnte Sport vor der Schwangerschaft empfohlen, soweit es einen gut tut. Aber darauf geh ich anderes Mal nochmal genauer drauf ein.

Als Schwangere muss man auch damit rechnen, dass einem das andere Menschen nicht gönnen oder nicht verstehen, warum man auf bestimmte Sachen verzichtet.
Ich liebe diesen Spruch (Ironie):
„Man ist ja nicht krank, sondern nur schwanger“.
In diesem Zusammenhang nervt er mich. Vor allem was heißt denn „nur“? Ich finde schwanger sein keine Sache, die man als „nur“ bezeichnen kann bzw. sollte.
Oder ganz toll finde ich auch:
„Früher haben die Frauen auch die Kinder bekommen und sind noch auf dem Feld arbeiten gegangen/hatten auch nicht so eine Kontrolle durch den Arzt und haben das auch überlebt“.
Eben nicht. Denen, die das sagen, ist nicht bewusst, wie viele Frauen und auch Kinder früher bei Schwangerschaften oder Geburten verstorben sind oder krank/behindert wurden.
Für mich persönlich ist das auch überhaupt nichts, nicht zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen oder das Kind alleine „mal eben“ zwischen kochen und Wäsche zusammenlegen zuhause zu bekommen (ACHTUNG: überspitzt! => das heißt nicht, dass ich es nicht akzeptiere. Wenn jemand damit zufrieden ist, ist alles okay und dann soll er so machen. Für MICH PERSÖNLICH wäre es aber nichts), weil wenn man auf sich selbst hört, wird schon alles richtig sein.
Ich seh die Schwangerschaft als eine besondere, geschützte Zeit, wo die Frau, die schwanger ist, einen besonderen Status hat und besonders behandelt werden muss.
Versteht mich nicht falsch, man muss da den Mittelweg finden. Eine schwangere Frau muss sich nicht von vorne bis hinten bedienen lassen oder zuhause einsperren, weil sie sich ja schonen muss.
Da bekommt der Satz:
„Man ist ja nicht krank, sondern nur schwanger“ eine andere Bedeutung. Da ist er nämlich gerechtfertigt.
Jede Frau muss selbst wissen und darf/sollte selbst entscheiden, was sie sich in einer Schwangerschaft zutraut und was sie als mögliche Gefahr sieht und lieber meidet.
Grad in der aller ersten Zeit schaut man ja eh mehr drauf, was man darf und was nicht, aber ich habs die ganze Zeit gemacht oder auch mein Mann hat oft auch gesagt, er möchte nicht, dass ich bestimmte Dinge mache.
Wobei die ganze Schwangerschaft habe ich mich nicht an alles gehalten. Ich hab auch mal ein Glas Spezi getrunken und ich habe mir auch meinen geliebten räucher Lachs auf Brot gegönnt und auch mal ein Mettbrötchen gegessen. Aber wirklich nur, wenn ich so einen Heißhunger darauf hatte, dass ich es nicht mehr aushielt. Und das kam jeweils vielleicht ein oder zwei Mal vor in der Schwangerschaft.
Ich liebe auch die Mayonnaise zu meinen Pommes. Ich habs Anfangs komplett lassen. Bis ich erfuhr, dass das nur für selbstgemachte Mayonnaise gilt, die mit rohen Ei hergestellt wurde. Bei fertiger Mayonnaise gibt es keine Bedenken (hinsichtlich dem rohen Ei).
Aber da gibt’s auch das andere Extrem, die doof schauen, wenn man mal das zu sich nimmt, was man eigentlich nicht darf.
Was mein Mann betrifft, der hat zum Beispiel auch damals gesagt, ich soll keine Fenster mehr putzen, hätte ich von mir aus eh nicht gemacht. Wir hatten damals hohe Fenster und ich musste auf die Leiter steigen, um sie putzen zu können. Also hab mir Hilfe organisiert, die mir meine Fenster putzen, auch wenn das andere als übertrieben sahen, ich könnte ja wohl noch Fenster putzen, was ist denn schon dabei.
Meine Entscheidung.
Ich steig eh nicht gerne auf Leitern (wirklich wahr!) und bin deswegen sowieso unsicher, dass brauch ich echt nicht mit Babybauch, so dass ich dann noch stürze. Aber da mache ich mir ja dann zu viele Gedanken. Alles Easy nehmen, dann passiert auch nichts. So bin aber eben nicht (wobei ich das jetzt wirklich nicht als zu viele Gedanken machen sehen, sondern als gerechtfertigte und normale Gedanken).
Auch, wenn ich zum Beispiel keine Lust hatte, wie wild feiern zu gehen, weil als Schwangere geh ich ja nicht mehr so arbeiten wie vorher, da hab ich ja mehr Zeit und alles ist lockerer, da kann ich doch auch feiern gehen. Das ist nicht so. Und auch, wenn einiges anders lief als vor der Schwangerschaft, wie schon beschrieben, war ich nach einem Arbeitstag trotzdem fix und fertig, egal wie er verlief. Da war ich froh, wenn ich mal nichts machen musste und zuhause bleiben konnte. Bin eh eher der Typ, der sich zuhause am wohlsten fühlt und am liebsten zuhause etwas macht.
Das liegt dann oft daran, dass man etwas hat, was die andere auch gerne hätten oder im Gegenteil abgelehnt wird bzw. gar nicht gewollt ist und das nur als nervig empfunden wird, wie man sich auf einmal verhält.
Aber ich muss sagen, eigentlich hatte ich da wenig Probleme und habe von fast allen den „Sonderstatus“ erfahren. Das gebe ich auch echt zu, dass ich das auch genossen hab. Ich bin immer ein Mensch, der sich so viel um andere Gedanken macht und wie ich anderen zu Last fallen könnte/unangenehm für sie sein könnte. Mit der Schwangerschaft habe ich gelernt, auf mich zu schauen und durch den „Sonderstatus“ haben die anderen Menschen ja auch automatisch mehr auf mich geschaut.

Allerdings ist es auch manchmal nicht einfach, wenn man als eigenständige Person verschwindet und nur noch bzw. zuerst nach dem Baby gefragt wird.
Keine Frage, viele freuen sich über das Baby, wollen wissen, wie es dem Baby geht, aber es ist immer schön daran zu denken, dass da noch ein Mensch dahinter steht und dass man diesen nicht vergisst.
Ich hab mich manchmal so gefühlt, als wäre ich nur die Maschine, die das Baby auf die Welt bringt, für mich interessiert man sich nicht.
(ACHTUNG: Es kommt immer auf die Art und Weise an! Meistens habe ich mich auch gleich mit innenbegriffen gefühlt und das war auch meisten so, also das die Frage nach dem Baby auch die Frage nach mir war)
Und was ich persönlich ganz furchtbar fand, war, wenn die Leute einfach meinen Bauch tätschelten. Klar, kommt es auch drauf an, wer es war, aber ich hab es immer doch noch besser gefunden, wenn gefragt wurde, ob man den Bauch mal anfassen darf/fühlen darf. Das gibt wieder dieses Gefühl der Reduzierung auf das Baby.
Aber man darf es auch nicht zu eng sehen vor allem mit sich selbst. Auch wenn man das so sieht, man ist schwanger, man nimmt evtl. jemanden etwas schneller krumm, was gar nicht so gemeint war.
Einmal fand ich das sogar total schön, da war ich mit meinem Mann draußen bisschen spazieren und hatte schon eine dicke Kugel. Läuft eine Frau an uns vorbei, sieht die Kugel und wünscht uns nur alles Gute für die Geburt und fürs Kind. Sowas erlebt man ja echt nicht häufig. Einfach so. Wir kannten uns nicht.

Wahrscheinlich werde ich nie mehr so eine entspannte Schwangerschaft haben wie dieses eine mal. Für mich wars selbstverständlich, dass ich unser Kind nicht verlieren werde (und das ist sehr untypisch für mich :)) und hatte auch klare Vorstellungen was Geburt und Stillen angeht. Was beides leider nicht so geklappt hat.
Ich war total gerne schwanger und von mir aus könnte ich einfach immer schwanger sein, ohne dass ich ständig ein Baby bekomme *gg*
Natürlich war es auch immer wieder anstrengend und doof und es gab Zeiten, da wollte ich, dass es vorbei geht. So ist das immer.
Jede Schwangere, davon bin ich überzeugt, kommt immer irgendwann an den Punkt, wo sie keine Lust mehr hat, früher oder später.
Ich glaube, die eine Schwangerschaft, wo wirklich einfach alles immer weiter läuft wie vorher und man nie irgendwie eingeschränkt ist oder keine Lust mehr hat, gibt es nicht.
Spätestens wenn der Bauch am Ende wächst, ist man eingeschränkt und wird es hassen :)

Was ich mehr oder weniger auch immer schockierend finde oder mich drüber wundere (schockierend hört sich so schlimm an), dass so viele Frauen (grad die Frauen, es geht um ihren Körper!) überhaupt gar keine, aber wirklich nicht ansatzweise eine Ahnung haben, wie die Schwangerschaft denn jetzt wirklich entsteht, wie wird eine Schwangerschaft gerechnet oder gar über den/ihren Zyklus.
Bei Frauen, die noch keine Kinder haben, gut, wenigstens das Grundgerüste find ich ja schon wichtig zu kennen.
Aber Frauen, die auch wirklich schon länger schwanger sind oder schon mehrere Kinder haben, haben darüber keine Ahnung.
Ich werde dieses Thema irgendwann demnächst mal näher aufgreifen :)

Zu dem Rest der Schwangerschaft und zur Geburt komm ich in den nächsten Post drauf zu sprechen, denn das ist nochmal eine ganz eigenständige Geschichte und hat einen eigenen Post verdient! :)



Eure Franzi

3 Kommentare:

  1. Toll geschrieben, ich habe beim Lesen richtig mit gefiebert bzw. gezittert. Und ich kann Deine Enttäuschung auch ein wenig nach vollziehen. Auch ich habe einen Test gemacht, auch bei mir war es nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht habe. Aber schon am nächsten Tag kam wieder die Vorfreude auf das Wunder in meinem Bauch hoch. Und bei der zweiten Schwangerschaft bekam ich dann mein Mädchen

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  2. An dieser Stelle erst mal vielen Dank für die vielen wertvollen Informationen, die man in diesem Beitrag / Blog finden kann. Das Internet ist ja voll mit Informationen zum Thema Schwangerschaft und leider lassen sich viele werdende Mütter gerade beim ersten Kind total irre machen. Da ich selber einen Sohn habe, weiß ich nur zu gut, wie ein Kind das Leben schlagartig verändert. Wie gesagt, Daumen hoch für den Blogbetreiber / Blogbetreiberin für die Zeit bzw. Arbeit, die hier investiert wird. Gerade wenn man Kinder hat, ist es schon ein Kunststück sich für sowas Zeit zu nehmen. Beste Grüße

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  3. Vielen, lieben Dank für die positive Resonanz. Es freut mich sehr so schöne Kommentare zu lesen!

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