Freitag, 28. Juli 2017

Rezension - Schwerelos

Von Ildiko von Kürthy (2008)
Meine erste Rezension dreht sich um das Buch „Schwerelos“ von Ildiko von Kürthy. Dies ist das erste Buch, was ich nach der Geburt meines Sohnes gelesen habe. Es ist also schon etwas her, dass ich sie verfasst habe :)


Allgemeines: 
Titel: Schwerelos
Autor/in: Ildiko von Kürthy
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Seitenzahl: 250

Inhalt: 
Geschafft! Jetzt muss ich nur noch "Ja" sagen. Happy End. Endlich. 
Gäbe es da nicht ...
... meine beste Freundin. Die betrügt ihren Mann aus Überzeugung. 
... meine Cousine. Die übergibt sich während einer Beerdigung, ist schwanger, 
weiß aber nicht genau, von wem.
... mein Schulfreund. Der will unbedingt Vater werden, ist schwul, hat sich 
aber trotzdem schon mal beim Geburtsvorbereitungskurs angemeldet.
... meine geliebte, tote Tante. Die ist nicht totzukriegen, liebt das Leben in Wolkenkratzern und schreibt einen beunruhigenden Brief aus den Jenseits.
Und ich frage mich plötzlich, ob "Ja" die falsche Antwort ist ... 

Meine Meinung:
Der Buchumschlag ist sehr schön gestaltet und im Buch selbst sind viele, schöne Illustrationen/Zeichnungen zu sehen, die wie grobe Skizzen wirken. Dies verleiht dem Buch eine besondere Note und ich finde sehr ansprechend. Sie verleihen der Geschichte eine gewisse Leichtigkeit, Jugendlichkeit.
Das Buch dreht sich um Rosemarie Goldhausen, in zweierlei Hinsicht. Nicht nur die Hauptperson trägt diesen Namen, sondern auch ihre am Anfang des Buches verstorbene Tante, zu der sie ein gutes Verhältnis hatte. Während der Geschichte „spricht“ ihre Tante mit ihr aus den Jenseits.

Rosemarie ist 37 Jahre alt, vom Beruf Lektorin und hat einen sehr schwierigen bzw. nicht pflegeleichten Autor, den sie betreut, zum Beststeller geholfen.
Sie lebt schon lange in einer Beziehung mit Frank, der ihr endlich den langersehnten (wenn auch nicht aus Liebe) Heiratsantrag macht. Doch in ihrem Umfeld sind zu viele Menschen, die trotz einer Beziehung nicht mit einer Person im Leben zufrieden sind, wie ihre beste Freundin, die sie immerzu dazu bringen möchte, sich auch einen zweiten Mann „zu nehmen“ und ihr diverse andere Flausen in den Kopf setzt. 
Als sie in einer Talkshow den Moderator Bertram, der eigentlich eine Vorzeigeehe führt, näher kennen lernt und es anscheinend zwischen den bei Beiden knistert, kommt ihre Welt noch mehr ins Wanken.
Auf der Beerdigung ihrer Tante trifft sie auf ihre Cousine, die sich dort heimlich übergibt, da sie schwanger ist und nicht weiß von wem.
Das trifft sich aber gut, da Rosemarie ihren alten inzwischen schwulen Schulfreund auf einem Klassentreffen wieder getroffen hat und welcher mit seinem Partner ein Kind möchte.

Ich persönlich lese einfach ungeheuer gerne Ildiko von Kürthy. Auch wenn sie quasi in ihrer Geschichte immer dasselbe Grundgerüst hat.
Deswegen würde ich persönlich nicht zu viele Bücher auf einmal hintereinander von ihr lesen, weil es schnell langweilig wird.
Ildiko von Kürthy hat einen zeitlosen, leichten Schreibstil. Die Bücher sind gut zu lesen und verlangen immer nach mehr.
Der Anfang ist sehr verwirrend, da dort beschrieben wird, wie Rosemarie vor ihrem eigenen Grab steht und dieses begutachtet. Nach ein paar Zeilen wird aber aufgeklärt, dass es sich dabei um das Grab ihrer Tante handelt, die ebenfalls den gleichen Namen trägt wie sie. Es ist eine gute Mischung, da auch der Tod thematisiert wird, aber nicht ernst und trist, sondern sachlich in die Geschichte mit eingebaut ist. Der Verlust der geliebten Tante und die Beziehung zu ihrer Tante, die ihr letztlich immer einen Rückhalt gegeben hat und sie bestärkt hat. Das gibt der typischen Frauengeschichte eine besondere Dynamik, dass es eben nicht einfach eine Frauengeschichte ist, sondern auch ein ernstes Thema beinhaltet.
Ich kann mich sehr mit Rosemarie identifizieren. Sie ist eigentlich eher schüchtern, möchte nicht unangenehm auffallen und nimmt das Leben, wie es am einfachsten ist. Daher fällt es ihr schwer, auch mal was zu wagen und den vielleicht nicht offensichtlichen und einfachen Weg zu wählen.
Am Ende hatte ich das Gefühl, es könnte auch noch weiter gehen, allerdings ist ja immer ein Happy End bzw. kein offenes Ende auch langweilig. Ich war zunächst verwirrt, dann aber doch froh, dass es nicht nach Schema F geendet ist.

Fans und wer Ildiko mag, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. Vielleicht muss man sich auch einfach auf die Geschichte einlassen.


Insgesamt ein Buch, das einen immer wieder den Hauch des Todes spüren lässt, aber gleichzeitig das pure Leben präsentiert. 

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Lovelybooks: https://www.lovelybooks.de/autor/Ildik%C3%B3-von-K%C3%BCrthy/Schwerelos-143325820-w/rezension/1476254987/

Euer Franzi

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