Samstag, 15. November 2014

Man hatte einen Plan...

Erstens: Kommt es anders und Zweitens: Als man denkt....

Ich hab euch noch letzte Woche hoch motiviert von dem Bevorstehen meiner Mutter-Kind-Kur erzählt. Leider habe ich diese nicht absolvieren können, obwohl ich zunächst dort war...


Jeder, der schon mal auf Kur war oder vergleichsweise mit der Familie in dem Urlaub gefahren ist, weiß, was das für ein Stress im Vorhinein ist und wie viel Vorbereitung dies bedeutet. Dies hatte ich jetzt alles auch. 

Wir kamen gut an, haben uns in Ruhe eingelebt und auch mein Mann blieb noch etwas bei uns. Die Trennung von meinem Mann fiel mir wirklich nicht leicht, daran hatte ich sehr zu knabbern. Wir waren bisher max. eine Woche getrennt gewesen, wenn überhaupt. 

Abends ging ich nochmal um etwas zu fragen zur Rezeption und plötzlich hatte ich was im Auge, was ich so aber jetzt nicht raus bekam und auch nicht nachschauen konnte, was es war. Dies erledigte sich dann auch von alleine. Dachte ich zumindest. 

Als wir ins Bett gingen, fing das Auge an zu jucken und zu tränen. Ich dachte, es ist eine Allergie. In der Nacht wurde das Tränen schlimmer und Eiter kam dazu. Ich wollte wegen dem kleinen Indianer nachts nicht nachsehen, aber ich dachte mir schon, dass mein Auge bestimmt nicht gut aussah. Das wurde mir morgens vorm Spiegel auch bestätigt:
Es war geschwollen (ich bekam es kaum auf) und es war gerötet (auch vom jucken). 
Ich rief die Nachtschwester an, die zu mir sagte, sie könnte ja jetzt auch nichts machen und erst auf mein bitten, vielleicht doch mal schauen zu kommen, zu mir kam. 
Ärzte waren erst ab 9.00h im Haus, sonst hätte ich noch ins Krankenhaus fahren können. Ich entschied mich zu warten. 
Da es infektiös hätte sein können, musste ich auf dem Zimmer frühstücken und die Nachtschwester sagte zu mir, ich solle doch das Auge kühlen. 
Um 9.00h rief in der Praxis in der Klinik an. Es war der erste Tag und ich hatte später eh einen Termin wegen der Erstuntersuchung. So fragte man mich, ob es nicht bis dahin warten könnte und ob ich wirklich vorher schon kommen müsste. Dies bejahte ich und konnte sofort kommen. 
Der Arzt schaute mich nur kurz an, meinte aber sofort, es sähe nach einer Hornhautentzündung aus, aber ich müsse zum Augenarzt um nachzusehen, ob die Hornhaut auch verletzt ist oder ähnliches. 

Also bin ich mit Kind und dem Hausmeister (der uns fuhr) ab zum Augenarzt. 
Dieser war total schockiert, wie meine Hornhaut aussah (verletzt) und konnte sich das überhaupt nicht vorstellen, dass ich die Verletzung nicht richtig mitbekommen hatte. 
Er fragte, ob ich das schon mal hatte (denn hatte man es einmal, kann es auch ohne eine neue Verletzung wieder auftreten), ob evtl. mein Sohn mir ins Auge gefasst hatte (woran ich mich zumindest nicht erinnern konnte) oder ob ich Kontaktlinsen tragen würde, da dies eine typische Verletzung wäre, die man durch diese bekommen könnte (ich weiß schon, warum ich sie noch nichts mals irgendwann mal ausprobiert hab). 
Er fragte mich, woher ich komme und legte mir nahe, nach Hause zu fahren. 
Das wollte ich natürlich nicht. Ich brauche diese Kur und hab sehr viel davon erwartet. Er sagte zwar, ich müsse dann mehrmals tgl. zu ihm kommen oder in die Augenklinik in der nächsten großen Stadt fahren (ca. 45 Min. Fahrt eine Strecke), aber besser wäre es, nach Hause zu fahren. 
Ich rief dann von da aus in meiner Klinik an, erzählte dies und da waren dann die Würfel gefallen, dass ich nach Hause fahre. 

Zurück in der Klinik war ich noch mal in der Praxis, weil die Ärztin mit mir sprechen wollte, die mir versicherte, dass es bei einem medizinischen Grund kein Problem wäre, die Kur abzubrechen und ob ich Hilfe bräuchte und sie mir da helfen würden (dem war aber im Endeffekt nicht wirklich so...)
Dort bekam ich dann auch was zum abdecken für mein Auge. Ich war sehr lichtempfindlich und konnte schlecht drauf sehen, aber der Augenarzt wollte mir nichts geben, dass würde ja nichts bringen, nur beide Augen zu halten (der Arzt war sehr speziell...)

Ich hatte ja schon den Tag davor viel geweint wegen der Trennung meines Mannes und mit dieser neuen Erkenntnis gings mir natürlich auch nicht mehr so gut. 
Ich rief erst mal meinen Mann an und erzählte ihm alles und hielt mich ansonsten noch sehr bedeckt. Wie ich nach Hause kam, musste ich nämlich selbst organisieren. Ich war ohne Auto da und wenn doch, hätte ich ja eh nicht mehr fahren können. Es war mitten in der Woche, wer kann da mal eben 2 mal 400km fahren? Züge war zu der Zeit auch schwer. 
Natürlich holte uns mein Mann ab, aber das ging erst den Tag drauf bzw. entschieden wir uns so, da er an dem Tag etwas früher frei bekam. Wäre er an dem selben Tag noch gekommen, wäre er irgendwann um 23.00h da gewesen (und dann ja noch mal die selbe Zeit nach Hause).

Ich hab meine Tage überwiegend auf dem Zimmer verbracht. Draußen mit der Sonne ging für mich nicht (selbst wenn im Zimmer Licht an war, war das schon zu viel) und ich wollte auch nicht ständig gefragt werden, was ich denn habe und was los sei. Das Essen bekam ich zum Glück von denen aus direkt aufs Zimmer. 
Meine Tischnachbarin beim Essen klopfte dann auch mal bei mir an die Tür und wollte wissen, was jetzt genau mit mir los war und passiert war, denn die Gerüchteküche würde brodeln (da ist man ein Tag auf Kur, kennt sich kaum und dann schon sowas... typisch Weiber :))

Als mein Mann dann endlich da war, bekamen wir alles mit Ach und Krach in sein Auto (wenn wir einen Unfall gehabt hätten, wäre uns alles um die Ohren gefolgen). Auf dem Hinweg hatten wir einen kleinen Van, wo alles super reingepasst hatte. Achja, und an dem Tag hatte der kleine Indianer Geburtstag, der quasi nicht stattgefunden hat. 
Gegen viertel vor eins waren wir in der Augenklinik und als wirklich klar war, dass ich da bleibe, ist mein Mann mit dem Kleinen schon mal nach Hause gefahren (sie mussten ja jetzt wirklich nicht noch warten, bis ich auf dem Zimmer war etc.)

Ab da an hieß es dann alle 20 Min. verschiedene Tropfen ins Auge tropfen und jeden morgen Antibiotikum ins Auge gespritzt bekommen mit voriger Betäubung (ja, das hört sich so schrecklich an, wie es klingt).
Ich hab versucht die Zeit zu "nutzen" und mich viel ausgeruht. Meine Augen wurden aber auch schnell "müde" (das eine verletzt und das andere musste die Arbeit für zwei machen wenn man so will) und hab viel die Augen geschlossen gehalten. 

Ein paar Tage früher als erwartet durfte ich nach Hause, obwohl noch nicht alles restlos verheilt war, was es auch bis jetzt noch nicht ist, und auch mein Augenarzt eher weniger begeistert war, dass ich das Krankenhaus verlassen durfte. Nun tropfe ich 5 verschieden Tropfen 3xtgl bzw. 5xtgl und geh öfters zum Augenarzt zur Kontrolle. 

Unfassbar, wie etwas, was man eigentlich gar nicht richtig mitbekommen hat, so einen Schaden anrichten kann.

Wegen diesem Ereignis kann ich im Moment überhaupt nicht einschätzen, wie es in den nächsten Wochen mit dem Blog weiter geht. Denke aber, dass ich den angekündigten Urlaub einhalten werde und mich im Dezember zurück melde. 
Aber diese Geschichte wollte ich erzählen. 

Eure Franzi

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